Die Probe beginnt. Mit offenen Mündern starren die Kinder der Klasse 2a von der Ausonius-Grundschule auf Hans Peter Leu, der den bösen Hausmeister in "Metty und die Mettymäuse" spielt. Leu trägt wie die übrigen Schauspieler Straßenkleidung, und auch die Kulisse bietet wenig optischen Reiz. Dennoch verfolgen die Schüler gebannt die Darbietung. Es ist die zweite Probe, die sie miterleben, und eine Führung durch das Theater haben sie auch schon gemacht. Die Klasse nimmt seit Mitte April an einem Projekt der Dramaturgin und Theaterpädagogin Sylvia Martin teil, bei dem sie einen Einblick in die Welt des Schauspiels bekommen sollen. "Ich finde es gut, wenn eine Schulklasse eine Produktion von Anfang an begleitet und die Bereiche eines Theaters kennen lernt", sagt Martin. Zudem führen die Kinder seit Beginn der Proben ein "Theatertagebuch", in dem sie ihre Eindrücke aufschreiben. Demnächst will Martin auch noch ein paar Szenen mit den Kleinen improvisieren. Nach Leus Kurzauftritt betritt der Star des Stücks den Raum. Metty Krings, der das Musical "Metty und die Mettymäuse" (Inszenierung: Jürgen Lorenzen) geschrieben hat, begrüßt als allererstes die Schüler. Denn die sind bereits seit über zwei Jahrzehnten seine Zielgruppe. Krings ist so etwas wie der Michael Schanze vom Privatfernsehen, und die Erfahrung mit Kindern merkt man ihm sofort an. Den Lila-Launebären, mit dem das RTL-Urgestein populär wurde, kennen die Sieben- bis Achtjährigen zwar nicht mehr, dennoch werden sie mit dem sympathischen Luxemburger sofort warm. Fragen über die Beliebtheit von Lehrern kommen bei Schülern gut an. Bei dieser Probe bleibt Krings, dessen Stück in Trier uraufgeführt wird, jedoch im Hintergrund. Die Schauspieler Christoph Bangerter, Hille Beseler und Jan Brunhoeber, die die drei Mäuse spielen, denen der Hausmeister und dessen Katzen den Garaus machen wollen, üben eine Tanzszene. Besonderen Eindruck machen eine Hebefigur und eine Twist-Einlage. "Das ist bestimmt ziemlich anstrengend", meint die achtjährige Lea Sophie Bambach. Nichtsdestoweniger versuchen ein paar Mitschüler beim Verlassen des Proberaums die Schritte zu imitieren. Ein Mädchen hat sich sogar den dazu gehörigen Text gemerkt. Im Foyer fragt Sylvia Martin die Kinder nach ihren Eindrücken. Wenn sich auch manche mehr für die Innenausstattung des Vorraums interessieren ("Ist das ein Stromkasten?"), antworten die meisten konkret zur Probe. "Ich fand das cool, wie die sich über den Rücken abgerollt haben", meint Matthias Stock (7 Jahre). Wegen der Verletzungsgefahr wird die von den etwas aufgedrehteren Schülern gewünschte Umsetzung der Figur an die nicht anwesende Sportlehrerin weiter geleitet. Im Rahmen des Projekts kommt die Klasse noch einmal zur Hauptprobe in dieser Woche ins Theater, um zu sehen, welche Entwicklung von der ersten bis zur letzten Probe statt gefunden hat. Und schließlich wollen die Kinder auch sehen, wie es den Mäusen gelingt, ihre Jäger zu überlisten. In der kommenden Spielzeit soll die Arbeit mit Schulklassen fortgesetzt werden. Premiere von "Metty und die Mettymäuse" ist am Sonntag, 15. Mai, um 11 Uhr. Weitere Termine: 29. Mai, 5. & 19. Juni. Mit etwas Glück können Sie ein Familienabo (bis zehn Personen) für die Premiere gewinnen. Rufen Sie heute unter folgender Telefonnummer an:0137-8080013 Stichwort "Metty" Ein Anruf kostet 49 Cent aus dem deutschen Festnetz. Den Gewinner ermittelt das Los, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnehmer müssen 18 Jahre alt sein.