Botschafter der Großregion

Trier · Große Ehre für Oliver Strauch: Dem Saarbrücker Schlagzeuger und Professor wurde der zweite EuroCore JTI Jazz Award verliehen. Der Preisträger nahm die mit 5000 Euro dotierte Auszeichung im Rahmen eines eindrucksvollen Konzerts im Kurfürstlichen Palais in Trier entgegen.

Trier. Als "einzigen Musikpreis, den wir in der Stadt Trier haben", würdigte Kulturdezernent Thomas Egger die Bedeutung des vom Jazzclub EuroCore und seinem Kultursponsor JT International initiierten EuroCore JTI Jazz Award. 2010 war er erstmals in der Kategorie "International" an die amerikanisch-dänische Perkussionistin Marily Mazur verliehen worden.
Jetzt hatte die Jury aus Fachjournalisten, Professoren und Musikern eine durch künstlerisches wie pädagogisches Wirken prägende Persönlichkeit aus dem Saar-Lor-Lux-Raum zu küren. Ulrich Beckerhoff (Bremen), Manfred Eichel (Berlin), Ralf Dombrowski (München), Rainer Nolden (Trier) sowie Peter Kleiß (Saarbrücken) haben sich für den aus Saarbrücken stammenden Schlagzeuger und Musikhochschulprofessor Oliver Strauch entschieden. Ausschlaggebend war nicht nur dessen künstlerische Leistung, die sich im durch Zusammenarbeit mit Kenny Wheeler, Randy Brecker oder Lee Konitz erworbenen internationalen Renommee widerspiegelt. "Mit ihm ehren wir einen Musiker und Komponisten, der durch geschickte Zusammenstellung seiner Bands und durch gediegene konzeptionelle Vorarbeit seine Projekte zu vorbildlichen Modellen für interkulturelle Zusammenarbeit in der Großregion macht", so Kleiß, Jazzredakteur beim saarländischen Rundfunk, in seiner Laudatio.
Lebendige Jazzszene


Als Beispiele nannte Kleiß "Coal Jazz", die Verbindung von Jazzmusikern aus unterschiedlichen Nationen mit traditionellen Blasorchestern, die "Regio Groups", Zusammenführung von Musikern aus der Großregion zwecks Erschaffung eines spezifischen Großregion-Klangs und das innovative Projekt "Die Redner". Darin hat Strauch die Reden großer Politiker in ein musikalisch-multimediales Gesamtkunstwerk transferiert.
Strauch selbst zeigte sich nach der Verleihung der Auszeichnung durch Heike Maria Lau von JT International sehr glücklich: "Der Preis bestätigt, dass es sich lohnt, für die gemeinsame Sache der Großregion zu arbeiten, und er fördert deren Außenwirkung", sagt er mit Verweis auf die überregionale Bedeutung des Jazz Award. "Das ist eine Chance, mehr Selbstbewusstsein zu zeigen." Er nehme den Preis stellvertretend für alle seinen Weg teilenden Musiker-Kollegen entgegen.
Drei von ihnen hat er sich zu Partnern fürs anschließende Preisträgerkonzert gewählt, den Pianisten Murat Öztürk aus Metz, den Kontrabassisten Gautier Laurent aus Straßburg sowie den Vibrafonisten Pascal Schumacher aus Luxemburg. Das Konzert bestätigte den Eindruck der Juroren von einer kreativen und lebendigen Jazzszene der Großregion, in der es noch einige potenzielle Preisträger gibt.
140 Zuhörer feierten das Konzert anschließend mit stehenden Ovationen.

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