Brahms, Liszt und natürlich Strauss

Bitburg · Die ersten zwei Wochen im Jahr sind die Zeit der Neujahrskonzerte. Auch in Bitburg wollten sich über 600 Zuhörer den Radetzkymarsch nicht entgehen lassen.

Bitburg. Zigeunermusik stand im Mittelpunkt des Abends, den die Junge Philharmonie Köln unter der Leitung von Volker Hartung in der Bitburger Stadthalle gestaltete. Daneben aber gab es auch die obligatorischen Kompositionen von Johann Strauss Sohn, ohne die ein Neujahrskonzert undenkbar wäre. So reihten sich zwischen die Ouvertüre zum "Zigeunerbaron", der "Schönen blauen Donau" und dem "Kaiser-Walzer" etliche ungarische Tänze von Johannes Brahms in der Fassung für großes Orchester. Es erklang aber auch die "Ungarische Rhapsodie Nr. 2" von Franz Liszt und, wiederum aus der Strauss\' schen Feder das "Perpetuum mobile" sowie die "Tritsch-Tratsch Polka".
Als besondere Leckerbissen hatte Hartung dazu auch noch die Konzertrhapsodie "Tzigane" für Violine und Orchester von Maurice Ravel gesetzt (Solist Werner von Schnitzler) sowie den "Czardas" von Vittorio Monti, diesmal mit Fedor Roudine als Solisten. Beide sind Mitglieder der Jungen Philharmonie.
Zweifellos war es ein Abend, der bei den Zuhörern in der voll besetzten Stadthalle ankam. Das zeigte der mehr als nur freundliche Applaus, den es nach jedem Werk gab. Es herrschte genau die lockere und entspannte Atmosphäre, die man für ein Neujahrskonzert erwarten durfte.
Aber rein musikalisch gesehen hatte der Abend auch seine Schwächen. Das Zusammenspiel des Orchesters ließ zu oft zu wünschen übrig, wodurch etwa im Donauwalzer die zarten Klangtupfer der Bläser eher an Sprenkel erinnerten. Auch intonatorisch hätte man sich eine größere Präzision erhoffen können, auch wenn Hartung darauf hinwies, dass seine Musiker teilweise erstmals in einem Orchester saßen. Freilich hatte der Klangkörper auch unter der sehr trockenen und damit gnadenlosen Akustik der Halle zu leiden. Das beste Stück des Konzertes war Montis "Czardas", bei dem sich ein überaus virtuoser Roudine präsentierte und dafür auch den lebhaftesten Applaus des Abends entgegen nehmen durfte.

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