Brillanz im Quadrat: Kammerkonzert mit Cello Duello

Ein Konzert für Cello-Duo könnte Anlass sein für einige Skepsis. Aber das ´Cello Duello von Jens Peter Maintz und Wolfgang Emanuel Schmidt riss im ausverkauften Konzert der Kammermusikalischen Vereinigung die knapp 250 Zuhörer glatt von den Stühlen.

Trier. Vielleicht haben manche die Sekundanten vermisst. Aber im Titel "Cello Duello" steckt ja nicht nur das Duell, sondern auch die italienische Verkleinerung von Duo. Vor allem: Jens Peter Maintz und Wolfgang Emanuel Schmidt harmonieren perfekt. So perfekt, dass sich die Qualitäten der beiden hervorragenden Cellisten potenzieren - Brillanz im Quadrat.
Und das Schönste an diesem Konzert der Kammermusikalischen Vereinigung: Die Interpreten haben Populäres im Gepäck, aber keine musikalische Dutzendware. Etwa David Poppers Suite für zwei Celli von 1876 - satteste Spätromantik mit einem Stück Händel-Nostalgie. Erstaunlich, welche Klangfülle sich bei den Doppelgriffen der beiden Streicher einstellt! Oder die zupackend und mit großem Ton musizierte Haydn-Sonate. Und die Opern-Paraphrasen über Rossini von Adrien-François Servais und Niccoló Paganini sprühten trotz minimaler Unebenheiten vor Spiellaune.
Jan Müller-Wielands Sonate für zwei Celli von 1994 ist mehr - angesiedelt zwischen Ausgelassenheit, Groteske und eindringlicher Lyrik. Der zweite Satz klingt wie ein Trauergesang - zart, ängstlich verhalten und gerade in seiner Schlichtheit tief bewegend.
Denn auch das gehörte zu diesem Kammerkonzert: Franz-Josef Kleinbauer erinnerte vor Beginn an den unerwartet verstorbenen Hartmut Köhler, den Dante-Übersetzer und Vorsitzenden der Kammermusikalischen Vereinigung: "Wir sind erschüttert. Wir vermissen ihn sehr." mö

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