Neuer Lesestoff für den Sommer So tickte der Schinderhannes: Warum der Räuber alles andere war als Robin Hood

Trier · Der Robin Hood des Hunsrücks, ein Freiheitskämpfer oder ein Helfer der Armen? Nein, das war Johannes Bückler – besser bekannt als „Schinderhannes“ – alles nicht. „Hannes“, ein neuer Jugendroman der Triererin Ina Trouet, befasst sich mit dem kurzen, abenteuerlichen Leben des legendären Räubers.

 Die Autorin Ina Trouet bei der Präsentation ihres Romans „Hannes“ in der Verlagsbuchhandlung Der kleine Buchfink in Trier.

Die Autorin Ina Trouet bei der Präsentation ihres Romans „Hannes“ in der Verlagsbuchhandlung Der kleine Buchfink in Trier.

Foto: Andreas Feichtner

Dieses ewige Schwarz-und-Weiß, das ständige Gut-gegen-Böse, das ist ja selbst Hollywood inzwischen fast peinlich geworden. Weil es dann doch zu realitätsfern ist. Weil es zu wenig mit der menschlichen Natur zu tun hat. Was kickt jemanden aus der Spur? Für die Trierer Autorin Ina Trouet ist das eine zeitlose Frage. Dass der „Schinderhannes“ knapp 220 Jahre nach seinem Tod unter dem Fallbeil nicht als leuchtendes Vorbild taugt und auch nicht als guter Typ durchgeht mit ein paar lässlichen Illegal-scheißegal-Dellen in seiner Biografie, das ist lange bekannt. Für die Robin-Hoodisierung hatten zeitgenössische Biografen gesorgt, die mit Fakten eher sparsam umgingen, später auch Carl Zuckmayer im Theaterstück „Schinderhannes“ auf dem auch ein Kinofilm der späten 1950er mit Curd Jürgens basiert.