Bühne frei für große Oper

Trier · Lange Zeit hat sich Tobias Scharfenberger als Sänger profiliert. Am Samstag, 3. September, tritt der künftige Intendant des Mosel Musikfestivals wieder auf - als Solist in der Veranstaltung "Best of ... Opera" mit dem Kölner Männer-Gesang-Verein.

 Tobias Scharfenberger, Bariton und künftiger Leiter des Mosel Musikfestivals. Foto: TV-Archiv/Vincenzo Laera

Tobias Scharfenberger, Bariton und künftiger Leiter des Mosel Musikfestivals. Foto: TV-Archiv/Vincenzo Laera

Foto: (g_kultur

Trier. Das Mosel Musikfestival lädt ein, und 120 Sänger kommen auf die Bühne des Trierer Theaters. Der Kölner Männer-Gesang-Verein gehört zu den renommiertesten Vertretern der ehrwürdigen Männerchor-Tradition. Dank seines großen Stimmvolumens können die Sänger ihrer Vorliebe für die große Oper freien Lauf lassen. Es spielen die Trierer Philharmoniker ab 20 Uhr unter der Leitung von Bernhard Steiner. Auf dem Programm stehen unter anderem Stücke aus Wagners "Fliegendem Holländer", Mozarts "Zauberflöte" und Carl Maria von Webers "Freischütz". Sopranistin Adreana Kraschewski und Uwe Stickert haben Arien von Verdi und Rossini im Gepäck. Sogar der künftige Intendant des Mosel Musikfestivals ist dabei. Tobias Scharfenberger singt das Trinklied "O vin dissipe la tristesse" aus der Oper "Hamlet" von Ambroise Thomas. TV-Mitarbeiter Martin Möller sprach mit Scharfenberger.Herr Scharfenberger, Sie werden im kommenden Jahr Intendant des Mosel Musikfestivals. Hängen Sie den Sängerberuf komplett an den Nagel?Tobias Scharfenberger: Der Auftritt am Samstag wird sicher nicht mein letzter sein. Mein Vertrag mit dem Mosel Musikfestival enthält die Option, dass ich weiter singen darf. Im Bereich Konzert werde ich sicher weiter auftreten - in begrenztem Umfang natürlich. Um den Sängerberuf an den Nagel zu hängen, funktioniert meine Stimme einfach noch zu gut.Sie nehmen in die neue Position die Erfahrungen aus Ihrer bisherigen Tätigkeit mit. Was davon ist für Ihre neue Tätigkeit besonders wichtig?Scharfenberger: Besonders wichtig ist, denke ich, das Netzwerk, das ich mitbringe. Ich nehme da auch Erfahrungen mit, die ich als junger Sänger gemacht habe - ich bin ja mehrfach in den Genuss von Stipendien gekommen.Gibt es aus Ihrer Sängerzeit negative Erfahrungen, die Sie als Konzertorganisator anderen ersparen möchten?Scharfenberger: In jedem Beruf gibt es negative Erfahrungen. Ich möchte im Mosel´ Musikfestival mit den Künstlern so fair wie möglich zusammenarbeiten.Also eine sängerfreundliche Intendanz?Scharfenberger: Eine künstlerfreundliche Intendanz, ja! Was raten Sie Sängern, die in die Jahre kommen?Scharfenberger: Da gibt es keine Rezepte. Jeder muss mit sich selber ausmachen, wie er seine Zukunft gestaltet. Ich hätte noch weiter singen können. Aber ich spürte einfach, dass ich mein Spektrum erweitern muss.Zum Konzert am Samstag: Was hat Sie bewogen, eine Arie aus der unbekannten "Hamlet"-Oper von Ambroise Thomas ins Programm zu nehmen?Scharfenberger: Das hat sich im Vorgespräch mit Bernhard Steiner ergeben, dem Dirigenten des Abends. Es sollte keines der üblichen Highlights sein. Da kam mir das hübsche Trinklied aus Thomas' "Hamlet"-Oper in den Sinn. Steiner war einverstanden, und jetzt steht das Stück im Konzertprogramm. mö

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