Charmant, ausgewogen und selbstsicher

Nicht nur die Interpretin beim Orgelkonzert in Trier stammte aus der Alpenrepublik, sie hatte auch Musik aus ihrer Heimat im Gepäck.

Trier. (gkl) Sie ist überaus charmant, die Professorin am Salzburger Mozarteum, Elisabeth Ullmann, die der dritten Abend der sommerlichen Orgelkonzerte in der Konstantin-Basilika in ihre Verantwortung genommen hatte. Das alleine genügt aber nicht, um ein gutes Konzert zu gestalten, und dieses Prädikat muss man ihrem Abend geben. Sie gehört nicht zu der Gruppe Organisten, deren Virtuosität ständig im Vordergrund steht. Ullmanns Abend zeichnete sich durch Ausgewogenheit aus, durch Selbstsicherheit, die auch kniffligen Situationen eine angenehme Leichtigkeit verleiht. Streng und doch farbig verspielt begann sie mit Dietrich Buxtehudes Präludium in D. Tiefgründig folgten zwei Vorspiele über das "Vater unser" von Georg Böhm. Ernst und fast verhalten startete sie in Johann Sebastian Bachs Präludium und Fuge a-Moll, BWV 543, wurde immer verspielter, immer freier ohne die Spannung zu verlieren. Felix Mendelssohn Bartholdys fünfte Sonate bot eine sichere Brücke vom Barock hinüber in die Romantik und das 20. Jahrhundert, vertreten durch die österreichischen Komponisten Franz Schmidt und Anton Heiller. Ein Abend, reich an Strahlkraft und Eleganz.

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