Cowboys & Aliens
Trier · Mit dem Kriegsbeil gegen Außerirdische: Ein einsamer Cowboy, ohne Waffe und Erinnerung, erwacht irgendwo in der grandiosen Wildnis des amerikanischen Westens. Um ihn herum drei Strauchdiebe. "Heute ist nicht dein Glückstag", raunt deren Anführer. Doch Cowboy Jake Lonergan (Daniel Craig) entpuppt sich als 007-Klon: wortkarg, blitzschnell, gut aussehend, gefährlich. Da sind die Strauchdiebe bald Geschichte, und Lonergan reitet in ein Kinoabenteuer, das sich als Mischmasch aus Ridley Scotts Alien-Filmen und einem Cohen-Western entpuppt.
Der Mann ohne Erinnerung verbündet sich alsbald mit den Bewohnern eines Arizona-Kaffs - darunter ein griesgrämiger Großrancher (Harrison Ford) mit Vater-Sohn-Problemen - , um schießwütige Invasoren aus dem All zu bekämpfen. Bis zum Showdown geben sich noch weitere Outlaws, Indianer und nettere Außerirdische ein Stelldichein.
Pluspunkte gibt es für die Darsteller: Craig und Ford spielen sich gewissermaßen selbst, der eine mit seiner 007-typischen Ausstrahlung, der andere an die Indiana-Jones-Zeiten anknüpfend.
Ansonsten ist "Cowboys & Aliens" ein Western, der für das an sich witzige Thema - Indianer-Kriegsbeil gegen Laserwaffe - allzu ernst daherkommt.
Mit diesem Anspruch aber legt der Film hinsichtlich seiner Science-Fiction-Elemente inhaltlich und optisch eine Bauchlandung hin: Klassiker wie beispielsweise Krieg der Welten werden hemmungslos abgekupfert, auf dem Weg zum Finale bleibt die Logik streckenweise im Staub von Arizona liegen: Wieso etwa Lonergan offenbar als einziger aller Akteure über eine an ihm klebende technologische Wunderwaffe der Aliens verfügt, während seine außerirdischen Gegner sich nur auf ihre Klauen und Zähne verlassen, lässt der Film unbeantwortet. Dass der Streifen mittendrin auch ins Religiöse abdriftet, sei nur am Rande erwähnt. Miguel Castro