Crossover-Musik zwischen alten Steinen

Trier · Eine beeindruckende Mischung aus Klassik und moderner Musik hat die junge Formation Spark in der bunt illuminierten und zur Lounge umfunktionierten antiken Viehmarkttherme präsentiert.

 Ungewöhnliches Konzerterlebnis in den alten Mauern der Trierer Viehmarktthermen: das Ensemble Spark bei der Classic Lounge. TV-Foto: Dirk Tenbrock

Ungewöhnliches Konzerterlebnis in den alten Mauern der Trierer Viehmarktthermen: das Ensemble Spark bei der Classic Lounge. TV-Foto: Dirk Tenbrock

Trier. Viele Neugierige drücken sich am Samstagabend an den Panoramascheiben des Glaskastens über der Trierer Viehmarkttherme die Nasen platt. Drinnen sieht man bunte Lichter blitzen. Rund 400 Besucher machen es sich auf Sesseln und Hockern bequem oder lehnen entspannt an den rund 2000 Jahre alten Mauern. Das Mosel Musikfestival hat zur zweiten Classic Lounge geladen. Nach dem Riesenerfolg mit dem Ahn-Trio im Vorjahr liegt die Erwartungshaltung hoch.
Es herrscht eine sehr entspannte Atmosphäre. Wein und Sektgläser klirren, während der Discjockey für coole Hintergrundbeschallung sorgt. Um 21.30 Uhr beginnt das eigentliche Konzert, jeweils in halbstündige Abschnitte unterteilt.
Was die fünf jungen Musiker der Gruppe Spark (englisch für Funke) dann abliefern, ist bemerkenswert: Schon im Jahr 2011 wurden sie für ihre "Klassik ohne Grenzen" mit dem Echo-Preis ausgezeichnet, ihre Musik ist Crossover im besten Sinne: Unverkrampft und technisch perfekt überwinden sie Genregrenzen.
Ob klassische Musik, alte Volksweisen oder zeitgenössische Kompositionen, es wird dekonstruiert und wieder zusammengesetzt, was das Zeug hält - intensiv und schnell oder getragen und gefühlvoll wie bei der alten englischen Ballade "Scarborough Fair" aus dem 16. Jahrhundert, die in der Interpretation von Simon und Garfunkel schon in den 1960ern begeisterte. Das Trierer Publikum lässt sich jedenfalls von der Musik und der wundervollen Atmosphäre verzaubern und spendet großen Applaus.
Das multitalentierte Quintett spielt mit einer Leichtigkeit und Präzision, die beeindruckt; die natürliche und positive Ausstrahlung tut ein Übriges. Mit Klavier, Cello, Violine, Bratsche sowie diversen Flöten kreiert Spark seinen ganz eignen Sound. Mal groovt es, dass die Füße wippen, mal sind es jazzige Interpretationen, die zum genauen Hinhören auffordern.
Die Spanne der Komponisten reicht vom französischen Klassiker Gabriel Fauré bis hin zu zeitgenössischen Komponisten. Auf jeden Fall kommt es international und multikulturell daher, die Musik stammt aus den Metropolen Paris, New York, London, Berlin oder Amsterdam. "Ein toller Abend", meint nicht nur Katrin Hülsmann aus Trier. DT

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