Landesausstellung „Da war eine ungeheure Dynamik“

Trier · Die Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ war nicht nur für die drei beteiligten Museen ein Erfolg. Auch die Stadt Trier profitierte.

Besucher schauen sich die Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ in Trier an.

Besucher schauen sich die Landesausstellung „Der Untergang des Römischen Reiches“ in Trier an.

Foto: dpa/Harald Tittel

Gäste aus den Benelux-Staaten, aus Frankreich sowie den angrenzenden Bundesländern trugen vor allem dazu bei, dass die Landesausstellung zum Untergang des Römischen Reiches ein solcher Erfolg wurde - neben den Menschen aus der Großregion Trier, denen es vielfach erst nach den Herbstferien Ende Oktober einfiel, dass die seit Ende Juni laufende Groß-Ausstellung bald zu Ende ist. Mehr als die Hälfte aller knapp 205.550 Besucher besichtigte die Exponate in den drei beteiligten Trierer Museen erst in den letzten fünfeinhalb Wochen. Der Chef der Trier Tourismus und Marketing GmbH Norbert Käthler spricht von einer „ungeheuren Dynamik“ bei den Buchungen. Diese hätten, auch coronabedingt, erst mit Eröffnung der Schau begonnen, anders als zuvor, wo zu Beginn bereits die Hälfte der Buchungen fix war. Kamen etwa im Rheinischen Landesmuseum in den ersten Wochen 500 Besucher pro Tag, waren es am Schluss 1600, erzählt Direktor Marcus Reuter. Und auch im Stadtmuseum Simeonstift sowie im Museum am Dom zog der Ausstellungsmagnet mit zunehmender Dauer immer stärker, wie deren Direktoren Elisabeth Dühr und Markus Groß-Morgen am Freitag erklärten. Kein Wunder, dass alle drei Kataloge seit Wochen ausverkauft sind.

Die Besucherzahlen bleiben zwar hinter Konstantin (2007, 354.000 Besucher) und Nero (2016, 270.000) zurück, überrunden diejenigen von Karl Marx (2018, 160.000) aber deutlich. Jenseits dieser Zahlen sei die Resonanz aber beim „Untergang“ noch stärker gewesen als bei Nero, sagte Groß-Morgen. Die Schau „Im Zeichen des Kreuzes – eine Welt ordnet sich neu“ sei dem Museum am Dom geradezu auf den Leib geschnitten gewesen – dank des riesigen Fundus‘ an Material in den eigenen Beständen und dem inhaltlich engen Bezug zur Bistumsgeschichte. Viele dieser Exponate werden nun bleiben.

Auf die enormen wirtschaftlichen Effekte durch mehr als 200.000 Besucher wies OB Leibe in der Bilanz-Pressekonferenz am Freitag hin. Auch wenn die detaillierten Analysen zum Gästeverhalten erst im Januar 2023 verlägen, ließen sich schon jetzt deutliche Zugewinne durch die Bettensteuer feststellen. Vermehrt angesprochene Individualtouristen verweilten länger in der Stadt, erklärte Norbert Käthler, Chef der Trier Tourismus und Marketing GmbH, für den eine Ausstellung zu Marc Aurel 2025 genau ins Konzept passt: „In unserem Tourismuskonzept 2030+ ist „Welterbe und Geschichte“ als herausragendes Profilthema definiert. Regelmäßige Landesausstellungen sind dort als wesentliche Maßnahme zur Entwicklung des Tourismusstandortes und der Marke Trier verankert“. Und Hotelchefin Andrea Weber berichtet dem TV davon, „dass für viele Gäste die Ausstellung der Hauptreisegrund war“, eine Erfahrung, die sie mit zahlreichen Gastgebern teile.

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