Bilder sagen mehr Was das Karmelitenkloster Springiersbach so besonders macht
Special | Bengel · Das prachtvolle Karmelitenkloster Springiersbach steht am Rande des Kondelwalds bei Bengel, unweit von Wittlich. Wir haben uns diesen besonderen Ort mal genauer angesehen.
Das ehemalige Augustiner-Chorherrenstift und heutige Karmelitenkloster Springiersbach liegt in der Gemeinde Bengel zwischen Wittlich und Alf an der Mosel am südlichen Hang des Kondelwaldes. Der Ortsname ist dem in unmittelbarer Nähe vorbeifließenden Springiersbach entliehen. Die Klosterkirche mit dem dazugehörigen Karmelitenkloster zählt zu den sehenswerten Kulturstätten des Mosel-Eifel-Hunsrück-Raumes.
Die Anfänge des Klosters gehen auf die adlige Dame Benigna von Daun (+ vor 1107) zurück. 1121 wurde der Grundstein zu einer ersten Steinkirche gelegt und man begann mit dem Bau einer neuer Klosteranlage. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich Springiersbach zu einem bedeutenden und geistigen Zentrum, sodass ihre Chorherren als Reformäbte in fremden Klöstern wirkten.
Die Geschichte des Springiersbacher Stiftes war über Jahrhunderte geprägt vom Wechsel zwischen Reformversuchen und Verfall. Das Kloster wurde 1802 säkularisiert, die Stiftsherren wurden vertrieben, die Klostergebäude und sämtliches Stiftseigentum verkauft. Als 1902 der Ort Bengel eine eigene Pfarrkirche erhielt, bestand für die Stiftskirche keine Verwendung mehr und sie blieb ungenutzt. 1922 kaufte die Oberdeutsche Provinz des Karmelitenordens die Kirche mit dem Pfarrhaus und gründete eine neue Ordensniederlassung. Der Fortbestand des Klosters geriet in Gefahr, als im März 1940 ein Großbrand Kloster und Kirche bis auf die Mauern zerstörte. Bereits 1946 war der Wiederaufbau vollendet. Im Jahre 2002 feierte die Klosteranlage ihren 900-jährigen Geburtstag. Heute ist das Exerzitienhaus ein bekannter und beliebter Ort, zur Ruhe zu kommen, sowie zu sich selbst und vielleicht auch zu Gott zu finden. Es besteht die Möglichkeit, das Exerzitienhaus für eigene Veranstaltungen zu buchen.
Text und Fotos (x): Rudolf Höser
Gestaltung: Marius Kretschmer