Das musikalische Schwergewicht

Trier · Halbzeit bei der Reihe "Musiker im Brunnenhof": Fünf Bands sind in den vergangenen Wochen vor der "Steff Becker Band" aufgetreten. Das musikalische Trierer Urgestein Steff Becker hat einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wie leicht ein Mann mit seiner Band Menschen aller Altersklassen zusammenführen kann.

Trier. Diese Stimme. Dieses Volumen. Diese Ausdruckskraft. Diese Variationsmöglichkeiten. Nicht umsonst zählt Steff Becker seit 30 Jahren zu den gefragtesten Trierer Künstlern. Er hat sein festes Publikum, das ihn zu seinen Auftritten begleitet. Wie am Mittwoch im Brunnenhof. Das Wetter signalisierte Unbeständigkeit. Was das Publikum aber nicht störte. Rasch füllten sich die Sitzplätze.

Die für alle Fälle mitgebrachten Regencapes konnten letztlich aber in ihren Hüllen bleiben. Bei trockenem Himmel und angenehmen Temperaturen erlebten die Zuschauer einen musikalischen Abend, wie er schöner und angenehmer kaum hätte sein können.
Herzschmerz. Leichte Unterhaltung: Im ersten Teil seines Konzertes gab Becker den Unterhalter. Etliche der dargebotenen Lieder hätten Schlager sein können. Beliebig, austauschbar. Wären da nicht die Stimme Beckers und das solide handwerkliche Können seiner Band gewesen.

An diesem Abend wurde ausschließlich deutsch gesungen. Lieder, die dem eigenen Repertoire entstammen. Und wer die Augen schloss und genau hinhörte, konnte auch bei diesem Auftritt erneut deutliche Ähnlichkeiten feststellen. Etwas von Marius Müller-Westernhagen und eine Prise von Herbert Grönemeyer, dazu eine kräftige Portion Eigenständigkeit und das Ganze perfekt dargeboten - das macht die stimmliche Leistung von Steff Becker aus.

Das musikalische Schwergewicht liebt die Musik, zelebriert sie mit seiner Stimme und der akustischen Gitarre. Begleitet wurde er von Steffen Klein (Gitarre), Thomas Bitdinger (Bass), Behnam Hassani (Percussions), Thomas Desch am Saxophon und Holger Bracht am Schlagzeug. Wobei der Letztgenannte erst nach der Pause seinen Platz auf der Bühne einnahm - im ersten Teil hatte Wolfgang Zähringer hier ebenfalls überzeugen können.

Nach der Pause kam dann ein Richtungswechsel. Becker gab mehr den Singer-Songwriter, präsentierte Lieder mit kritisch-nachdenklichen Texten in den Stilrichtungen Rock, Soul und Blues. Die Begleitband erfüllte perfekt die ihr zukommende Aufgabe, gab ihrem Frontmann den Platz und Raum, den dieser zur Erfüllung seines musikalischen Auftrages benötigte.

Als sich die Band dann gegen 21.45 Uhr von der Bühne verabschiedete, hatten alle Grund zur Zufriedenheit. Die Steff Becker Band hatte ihrem Publikum ein mehr als ordentliches Konzert geboten, und die Gäste hatten ihrer Zufriedenheit offen Ausdruck verliehen. So enden schöne Sommerabende im Brunnenhof.
Bis zum 9. September werden noch fünf Bands in der Veranstaltungsreihe folgen.

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