Festival Neue Töne und Unerhörtes

Trier · Zwei Jahrzehnte und kein bisschen altbacken: So wird das „Opening 20“ in Trier.

 Pflanzen sind doch die bessere Kopfbedeckung. Szene aus „Gras wachsen hören“ von Katharina Bihler und Stefan Scheib.

Pflanzen sind doch die bessere Kopfbedeckung. Szene aus „Gras wachsen hören“ von Katharina Bihler und Stefan Scheib.

Foto: Opening

Selbstbewusste Freude klingt mit, wenn Teneka Beckers feststellt: „Wir sind stolz, dass wir dieses kleine Donaueschingen so lange durchführen konnten.“ Mit Donaueschingen, dem deutschen Mekka der Neutöner, meint die Tufa-Chefin diesmal Trier und sein Festival für Internationale Klangkunst namens Opening. Seit 20 Jahren gibt es den Treffpunkt für Komponisten, Interpreten und Freunde Neuer Musik. Wie der Name sagt, soll das Festival Ohren und Geist für neue Klangzusammenhänge und Hörerfahrungen öffnen und – so die beiden künstlerischen Leiter Bernd Bleffert und Thomas Rath – „frischen Wind nach Trier bringen“. Das Konzept hat sich bewährt. Inzwischen habe das Festival sein Stammpublikum, bestätigt Kulturdezernent Thomas Schmitt. Einmal mehr versammelt das Jubiläumsprogramm zeitgenössische Kompositionen und moderne Klassiker darunter „Stammgast“ Karlheinz Stockhausen mit dem berühmten „Mantra“ (8. Februar). Einmal mehr schlagen die Macher die Brücke zwischen europäischer und fernöstlicher Musikkultur sowie zwischen alter und neuer Musik. Zum Jubiläum darf es im Übrigen etwas mehr sein. So beginnt das Wochenendfestival mit seinen zehn Konzerten diesmal bereits am Donnerstag. Zu dem geplanten Etatvolumen von 39 000 Euro hat das Land Rheinland-Pfalz 15 000 Euro beigesteuert, die Stadt Trier als Veranstalterin 4000 Euro. Ein Highlight gibt es gleich zum Auftakt in den Viehmarktthermen. Dort gastiert das Vokalensemble Vox Nostra mit einem Programm aus  mittelalterlichen  Gesängen und der Rezitation japanischer Haiku- und Sufi-Dichtungen (6.2.). Spannend geht es in der Tufa weiter mit musikalischen „Grenzüberschreitungen“ des JugendEnsembleNeue Musik (7.2.). Der diesjährige Schwerpunkt Musiktheater wird (neben anderen) gestaltet durch die beiden ersten künstlerischen Leiter des Festivals, Katharina Bihler und Stefan Scheib, und ihr Liquid Pinguin Ensemble.  Präsentiert werden die Zahlenspiele „Cyfre“ (7.2.) und die botanische Konzert-Performance „Gras wachsen hören“ für Kinder und Erwachsene (9.2.) . Alte und neue Musik verbindet sich in Kunsu Shims und Gerhard Stäblers Komposition „Zwei Halbmonde“ (8.2.).  Spannendes verspricht noch einmal das Ende mit der  Uraufführung von Kunsu Shims Klavierstück „DAS ANDERE, INNERES“ (9.2.). Wie alle Jahre gibt es Schülerkonzerte und Workshops sowie die Ausstellung OpenExpo, mit einer Klanginstallation von Bihler und Scheib. Nicht zu vergessen die Festival-Lounge als Treffpunkt und Diskussionsforum. Nach dem Festival ist vor dem Festival: Künftig planen die Macher eine Horizonterweiterung über die Kooperation mit anderen Festivals.

Opening 20 (6. - 9. Februar), Spielorte: Tufa, Viehmarktthermen, Angela-Merici-Gymnasium, Museum am Dom. Festivalpass: 55 Euro, erm. 45 Euro. Tageskarte 30/20 Euro, Einzelkarte 12/8 Euro. opening-festival.de

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