Das Sommerloch war einmal

Luxemburg · Heute beginnt in Luxemburg der Sommer - ganz egal, wie das Wetter ist. Das Festival "Summer in the city" lädt ab Donnerstagabend zu einem großen Paket mit Gratis-Open-Air-Konzerten in der ganzen Stadt ein.

Luxemburg. Den Auftakt am 21. Juni machen traditionsgemäß die Luxemburger Philharmoniker mit einem Freiluft-Auftritt auf dem Knuedler, wie die Place Guillaume II im Volksmund heißt. Keine schwere Klassik steht auf dem Programm, wenn Dirigent Gast Waltzing den Taktstock swingt - es geht locker-leicht zu. Und vom Knuedler aus zieht sich die "Fête de la Musique" in alle Winkel der Stadt.
Am Wochenende 7./8. Juli steht dann wieder der Knuedler im Mittelpunkt von gleich zwei Festivals. "Meyouzik" heißt es am Samstag, wenn sich Top-Acts der Weltmusik treffen. Los de Abajo aus Mexiko, das Idan Raichel Project aus Israel, Bombino aus Nigeria und Fanfarai mit seinem Maghreb-Sound beleben die große Bühne, um die Ecke in der Rue St. Esprit sind junge DJs und kleine Bands am Werk. Nicht zu vergessen die MeYouVillage auf der Place Clairefontaine mit ihrem unnachahmlichen Mix aus Politik, Infos und kulinarischen Leckereien aus aller Welt.
Die Nacht wird erfahrungsgemäß lang, was aber nichts daran ändert, dass am nächsten Tag ab 15 Uhr schon wieder heftige Action auf drei Bühnen angesagt ist. Stolze 20 Bands rocken am und rund um den Knuedler, angeführt von Supertramp-Stimme Roger Hodgson, der zum zweiten Mal als Headliner da ist - aber diesmal mit richtiger Band. Ansonsten dominieren Luxemburger Formationen, darunter mit Daniel Balthasar, Versus You und Angel at my table auch einige bekanntere.
Am Samstag, 21. Juli, steigt in Luxemburg-Stadt wieder die Blues\'n Jazzrallye, die jeden Sommer mehr als 20 000 Musikfans in die abgesperrten Unterstadtviertel Grund und Clausen lockt. Wie immer sind über 50 Bands mit von der Partie, die auf 14 Freilichtbühnen und in den Konzertsälen, Bars und Restaurants auftreten. Fans loben besonders die gelungene Mischung von internationalen Headlinern und lokalen Entdeckungen. Hinzu kommt die einzigartige Stadtkulisse der tausendjährigen Festungsstadt Luxemburgs. Die Freilichtbühnen sind zwischen dem Alzettefluss, Brücken, engen Altstadtgassen und den schroffen Felswänden der Kasematten-Festungsanlagen eingebettet. Welch anderes Festival kann schon auf eine derart pittoreske Kulisse zählen? Kein Wunder, dass sich jedes Jahr bis zu über 500 Musikgruppen bewerben.
Auch bei der "Streeta(rt)nimation" am 11. und 12. August kann sich der "Summer in the City"-Veranstalter, das Luxemburger Tourismusbüro LCTO, nicht über mangelnde Bewerber beklagen. Stelzenläufer und Akrobaten, Marionettenspieler und Kleinkünstler, Walking Acts und Pantomimen aus ganz Europa bevölkern dann die Innenstadt - zum Entzücken der Familien. In diesem Jahr sind 100 Auftritte von dreißig verschiedenen Gruppen angekündigt - die Stadt wird zu einer einzigen Freilichtbühne.
Trierer Bands beim Finale dabei


Bleibt noch der große Abschluss, der sich am Wochenende 14./15. September wieder auf dem Knuedler abspielt. Der Freitag gehört Bands aus der Großregion, darunter mit "My first robot" und "All about Joel" zwei Trierer Bands, die sich einem - hoffentlich - größeren Publikum im Großherzogtum vorstellen können. Das Finale am Sonntag ist wieder weltläufig: Mit Xicara aus Portugal und dem Top-Act Lura von den Kapverdischen Inseln endet der Luxemburger Festival-Sommer ganz exotisch.

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