Dem Publikum die Kunst vor die Füße werfen

Trier · Eine neue, ungewöhnliche Kunstform schwappt von Berlin nach Trier: Mit der Aktion "Papergirl" werden Kunstwerke einem Zufallspublikum quasi vor die Füße geworfen. Am 7. Juli sollten sich Passanten in Trier auf eine Überraschung gefasst machen.

Trier. Die Idee geht von Mario Schmidt aus, einem jungen Trier er Kreativen. Das Grundprinzip ist ebenso simpel wie faszinierend: Kunstwerke von Profis, aber auch von Nicht-Künstlern werden gesammelt und in handliche Rollen verpackt. Gefragt sind Bilder, Zeichnungen, Illustrationen, Basteleien oder Texte - es können Originale sein, aber auch Kopien.
An einem bestimmten Tag - in Trier der 7. Juli - werden die Rollen von einer Fahrrad-Brigade in der Stadt verteilt: Man wirft sie buchstäblich den Passanten zu Füßen. Daher erklärt sich übrigens auch der Name: Paperboys oder -girls nennt man in den USA die Zeitungsausträger, die auf dem Fahrrad durch die Vorstädte sausen und die gerollte Zeitung schwungvoll durch den Vorgarten Richtung Haustür schleudern.
Wer die Kunst-Rolle öffnet, findet eine Einladung für eine Abschlussparty in der Trierer Saarstraße am gleichen Abend, bei der man "seinen" Künstler näher kennenlernen kann.
Sie findet in den Räumen der Firma Hong&Friends statt, wo man im Vorfeld (bis zum 30. Juni) auch noch Kunstwerke abgeben kann.
Dort werden die gesammelten Werke auch am 6. Juli ganztägig der Öffentlichkeit vorgestellt, bevor sie gerollt und unter die Trierer gebracht werden. "Alles, was eingereicht wird, wird auch verteilt", verspricht Mario Schmidt, "es gibt keine Zensur, das Werk muss nur auf Papier sein."
Mehr als 100 Kunstwerke hat er schon beisammen, aber es können durchaus noch mehr werden. Geld spielt bei alledem keine Rolle. Niemand verdient etwas, niemand verkauft etwas. Die Kosten trägt Schmidt selbst - einen Sponsor könnte er sich aber durchaus vorstellen.DiL
Infos: www.papergirl-trier.de

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