Den Berg ins Museum tragen

Baden-Baden · Der chinesische Künstler Liang Shuo zimmert ein Gebirge in Baden-Baden.

Baden-Baden (dpa) Mit einer spektakulären Installation von Liang Shuo startet die Kunsthalle Baden-Baden eine Einzelausstellung des chinesischen Künstlers - bestehend aus einem Werk. Die riesige Berg-Konstruktion "Distant tantamount Mountain" zieht sich als zusammenhängende Plastik raumhoch durch alle Zimmer des Museums.
Die Besucher steigen von Samstag an über Holzbretter und suchen sich über Vorsprünge und um Ecken herum in den verfremdeten Räumen ihren Weg entlang des wuchtig-kantigen Bergmassivs aus Holz. Die Riesenskulptur wurde vom Künstler fünf Wochen lang gezimmert und verschraubt, berichtete die Kunsthalle am Donnerstag weiter.
Dafür verwendete Liang unter anderem altes Holz aus Abrisshäusern und die ausgemusterte Holzverkleidung einer Turnhallen decke. Das gesamte Material stammt aus Baden-Baden selbst und Umgebung.
Die Schau ist die erste Einzelausstellung des Künstlers in Europa. Liangs Arbeiten pendeln zwischen Anleihen an die jahrtausendealte Kultur Chinas und den komplexen Herausforderungen der Moderne für die chinesische Gesellschaft hin und her. Seine Werke verändern sich während des Aufbaus, je nachdem, welche Bedingungen er jeweils vorfindet.
Neben aufwendigen Installationen aus Holz, Möbeln oder Plastikgegenständen fertigt Liang auch Figuren: Etwa Bauern oder Arbeiter unter anderem aus Bronze oder Kupfer.
Der 1976 geborene Künstler lebt und arbeitet in Peking. Seine Werke waren auch international schon in zahlreichen Gruppenausstellungen zu sehen.

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