Kultband kehrt zurück Depeche Mode mit neuem Album „Memento Mori“ und großer Tour (Fotos)

Berlin · Die britische Band hat nicht nur ein neues Album namens „Memento Mori“ angekündigt. Auch einige Konzerte in Deutschland sind für Juni 2023 geplant. Wie es nach dem Tod von Keyboarder Andrew Fletscher mit der Band weitergeht.

Fotos: Pressekonferenz mit Depeche Mode in Berlin​ - Neues Album
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TV vor Ort: Pressekonferenz mit Depeche Mode in Köln

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Foto: TV/Stefan Haeb

Es gibt nur wenige Bands, die weltweit so loyale Fans haben wie Depeche Mode. Auch 42 Jahre nach der Bandgründung ist das so geblieben. Auch nach dem schweren Schicksalsschlag in diesem Jahr mit dem überraschenden Tod von Keyboarder Andrew Fletcher im Alter von 60 Jahren.

Depeche Mode mit neuem Album „Memento Mori“

Dass die Geschichte nun für die verbliebenen beiden Bandmitglieder Dave Gahan und Martin Gore weitergehen würde, das wurde am Dienstagmittag nun auch offiziell bei einem Presse- und Fan-Event im Berliner Ensemble bestätigt. Im Frühjahr 2023 erscheint das 15. Album - es wird „Memento Mori“ heißen, lateinisch in etwa „sei dir deiner Sterblichkeit bewusst“. Und damit geht es auf große Welttournee, die Ende März mit einigen Shows in den USA beginnt, dann in Europa auf einer großen Stadiontour weitergeht. 42 Shows in 41 Städten stehen bisher auf dem Tourneeplan – nur in Düsseldorf (4. und 6. Juni) wird die Band nach jetzigem Stand doppelt auftreten.

Die weiteren Tourdaten in Deutschland: 26. Mai: Leipzig, 29. Juni: Frankfurt, 7. Juli: Berlin. Mit kleineren Warm-up-Shows ist damit in Europa eher nicht zu rechnen. 2009 begann die Welttour in der mit 6500 Zuschauer fassenden Rockhal Esch – es war die mit Abstand kleinste Location der Tour.

Schon über vier Stunden vor der Pressekonferenz im einst von Bertolt Brecht gegründeten Berliner Ensemble sind die ersten Fans und Pressevertreter vor Ort, wie Depeche-Mode-Experte Stefan Haeb aus Bekond berichtet. Neben den Medienvertretern waren auch 200 Fans im Theater, sie hatten die Karten für das Event gewonnen. Auch über die Internetseite der Band schauten Zehntausende Fans aus aller Welt zu.

Damit hat die 1980 in Basildon gegründete Band reichlich Aufmerksamkeit generiert – die Pressekonferenzen vor jedem neuen Album samt Tour haben bei Depeche Mode Tradition. Aber nach dem Tod von Andrew Fletcher war vieles ungewiss – einige spekulierten auch schon über ein mögliches Ende der Band, die im Laufe der Dekaden reihenweise Hits produziert hat – unter anderem „People are People“, „Never Let Me Down Again“, „Strangelove“, „Personal Jesus“, „It’s No Good“ oder „Dream On“.

Das neue Album ist zu großen Teilen fertig, die Songs seien bis auf den finalen Mix fertig, bestätigt Martin Gore in Berlin. Aufgenommen wurde überwiegend in Gores eigenem Studio, an einigen Tagen auch in Los Angeles im Studio von Star-Produzent Rick Rubin, der aber nicht an den Aufnahmen beteiligt gewesen sein soll. Der Albumtitel habe zudem schon vor Fletchers Tod festgestanden – er starb an einem Aneurysma an der Hauptschlagader (Aorta).

Römisches Ritual sorgt für Albumtitel

Auf Martin Gore geht der Titel des 15. Albums zurück, er bezieht sich auf römisches Ritual: Dort stand nach einem Triumph immer ein Sklave hinter dem siegreichen Feldherrn und erinnerte an die Sterblichkeit. „Das klingt etwas morbide, aber ich finde, es trägt auch eine positive Botschaft: Dass man aus jedem Tag im Leben das Maximale herausholen sollte.“

Fletcher wird auf der Tour auch nicht ersetzt. In der Liveband werden wie gehabt neben Gore und Gahan Keyboarder Peter Gordeno und Schlagzeuger Christian Eigner spielen. „Im Geiste wird ‚Fletch‘ bei uns sein und schauen, was wir so machen“, sagte Gahan.

Für den Bekonder Stefan Haeb, der die Band seit Jahrzehnten als Fan und früherer Depeche-Mode-Party-Veranstalter begleitet, war das erste Treffen ohne Fletcher ein emotionales Erlebnis. Nicht nur, weil Depeche Mode an seinem Geburtstag in Düsseldorf spielen wird: „Als ein Soundschnipsel aus dem neuen Album gespielt wurde, hatte ich direkt Gänsehaut“, sagt Haeb: „Ich hatte aber auch Tränen in den Augen, weil ‚Fletch‘ so sehr fehlt.“

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