Der Mann, der (fast) alles kann
Trier · Sänger und Schlagzeuger: Das ist, trotz Phil Collins und Udo Lindenberg, keine gängige Variante in der Rockmusik. Und einer, der beides so virtuos beherrscht wie Oliver Rohles, ist eine ausgesprochene Rarität. Entsprechend gefragt ist der 42-jährige Profimusiker mit Hauptwohnsitz in der Verbandsgemeinde Manderscheid.
Trier. Wenn man ihn hochkonzentriert am Schlagzeug sitzen sieht, egal, ob bei Rock, Pop oder Jazz, käme man kaum auf die Idee, dass dieser Mann genauso gut vorne am Mikrofon explodieren kann. Aber wehe, wenn er, losgelassen, mit seiner markanten Stimme die Balladen, Blueskassiker oder Popsongs interpretiert. Dann ist er, im besten Sinn des Wortes, mitreißend.
Oliver Rohles ist alles: Frontmann und musikalisches Rückgrat, Background-Sänger und rhythmischer Tonangeber. Und dazu ein ausgesprochen sympathischer Mensch. Ein Traum für jede Band, die auf Multitalente angewiesen ist. Entsprechend ist die Zahl seiner Projekte: Ein halbes Dutzend, in denen er fest mitspielt, und noch einmal so viele, mit denen er - je nach Zeitbudget - öfter zusammenarbeitet.Arena-Night of Music für Meine Hilfe zählt
Dass der gebürtige Eifelaner seine Brötchen irgendwann mit Musik verdienen würde, war trotz frühkindlichen Klavierunterrichts mitnichten ausgemacht. Olly, wie Freunde und Kollegen ihn nennen, ist gelernter Schreinermeister - und er war Mitte 30, als er sich entschloss, den bürgerlichen Beruf dranzugeben und allein von der Musik zu leben.
Keine einfache Entscheidung, wenn man eine Familie mit inzwischen zwei Kindern hat. Profimusiker müssen schauen, wo es was zu tun gibt. Rohles hat neben seinen eigenen Bands einen festen Job bei den Projekten von Thomas Schwab, er unterrichtet an zwei Musikschulen, spielt bei Events und Hochzeiten ("eine der wenigen Wachstumsbranchen", wie er sagt). Das fällt ihm leicht, denn er hat nach eigener Einschätzung einen "sehr breitgefächerten Musikgeschmack". Nur auf Ballermann-Töne hat er beim besten Willen keinen Bock.
Wer so flexibel ist, dem winken die unterschiedlichsten musikalischen Erfahrungen. Mit der Schwab-Crew bei "Christmas Moments" in 6000er Hallen spielen: "Das ist schon ein tolles Gefühl". Aber auch die Arbeit am Theater Trier, wo er Schlagzeug für die Ballett-Produktion über Edith Piaf spielte, hat Oliver Rohles als "ganz besonderes Erlebnis" in Erinnerung, auch wegen der Zusammenarbeit mit der Choreographin und den Tänzern.
Unter die Rubrik "absolute Highlights" rechnet er auch die Arena-Night of Music am 11. Oktober. Schon wegen der seltenen Gelegenheit, mit einem Riesen-Klangkörper wie dem städtischen Orchester aufzutreten. Stimmlich wird das eine echte Herausforderung: Oliver Rohles singt "Live and let die", die legendäre James-Bond-Filmmusik von Paul McCartney und den Wings. Er ist jetzt schon sicher: "Das wird ein sensationeller Abend".
Karten für die Arena-Night of Music zum Preis von 15 bis 30 Euro sind über www.volksfreund.de/tickets , beim TV-Service-Center Trier, über die Arena und alle üblichen Vorverkaufsstellen oder telefonisch unter 0651/7199996 erhältlich.