Der Meister des Flamencos

Palmen hat die Philharmonie Luxemburg wohl noch nicht allzu häufig gesehen. Aber mit der Nebelmaschine und der beeindruckenden Flamenco-Musik brachten die Pflanzen auf der Bühne die Besucher am Montagabend in mediterrane Urlaubsstimmung.



Kein Geringerer als Paco de Lucía, der Großmeister der spanischen Gitarrenkunst, spielte mit seiner Band im ausverkauften Auditorium. Der 62-Jährige, der von seinem Vater bereits mit neun Jahren von der Schule genommen wurde und sich seitdem nur der Gitarre widmete, sorgte für Begeisterungsstürme. Welche Vielstimmigkeit zwei Hände auf einer Gitarre erzeugen können, das kann nur Paco de Lucía mit seinen Falsetas (melodischen Phrasen) zeigen. In die Improvisationen der Palos (musikalische Formen) baut er orientalische Klänge, Jazz- oder Klassik-Elemente ein.

Tatkräftig unterstützt wird de Lucía von seinem Neffen Antonio Sanchez an der zweiten Gitarre, Antonio Serrano (Keyboard, Mundharmonika), Alain Perez (Bass) und Piranha (Percussion). Für den herzergreifenden Seelenschmerz-Gesang sorgen Duquende und David de Jacoba, deren Klatschen als Instrument fungiert. Perfekt aufeinander abgestimmt, mit viel Gefühl und Spaß an der Musik spielt sich die Männerrunde entspannt, aber auch temperamentvoll durch den Abend - ergänzt vom emphatischen Tänzer Farruco. Verena Schüller

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