Der Mensch in seiner abstrakten Form

Oberbillig · Wiedersehen macht Freude: Mit den Skulpturen von Martine Andernach zeigt die Galerie Contemporanea in Oberbillig ein seit langem geschätztes und vielfach ausgezeichnetes Werk.

 Dieses„Menschenbild“ hat Martine Andernachaus Corten-Stahl geschaffen. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Dieses„Menschenbild“ hat Martine Andernachaus Corten-Stahl geschaffen. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Foto: Eva-Maria Reuther (er) ("TV-Upload Reuther"

Oberbillig. Die Skulptur ist ein zentrales Thema im Ausstellungsprogramm der Galerie Contemporanea in Oberbillig (VG Konz). In seiner über 30-jährigen engagierten Arbeit hat das Haus die vielfältigen Möglichkeiten zeitgenössischer Formgebung immer wieder präsentiert und zur Diskussion gestellt. Mit Martine Andernach zeigt die Galerie jetzt eine rheinland-pfälzische Altmeisterin. Das gilt gleichermaßen für das umfangreiche Werk der 1948 in Rang du Fliers in Nordfrankreich geborenen Künstlerin, wie für die hohe Wertschätzung, die sie auch über die Landesgrenzen hinaus genießt. Auch in Trier ist die Bildhauerin, die heute in Mülheim-Kärlich lebt, keine Unbekannte. Hat sie doch viele Jahre als Dozentin an der Europäischen Kunstakademie unterrichtet.
In Oberbillig sind Skulpturen und Wandobjekte zu sehen. Die bevorzugten Materialien der Bildhauerin sind seit jeher Stein und Stahl. Auch sonst ist sie sich treu geblieben. Ihr Schaffens prinzip bleibt die Abstraktion, die Reduzierung der Form auf ihre wesentlichen Zeichen.
Es ist vor allem die menschliche Figur, die Martine Andernach derart chiffriert. Einzeln oder in der Begegnung mit anderen steht sie im Zentrum ihrer Arbeit. Viele ihrer in geometrische Formen gestreckten Menschenbilder gleichen Stelen, die, aus der Zeit genommen, Zeichen des ewig Menschlichen sind.
Martine Andernachs Arbeit lebt vom Wechsel zwischen Statik und Dynamik, zwischen strenger Pose und beschwingter Geste. Den Menschen als Teil der Natur verliert die Künstlerin nicht aus den Augen. Besonders deutlich wird das in ihren Steinarbeiten. Aus der steinernen Materie entwickelt sie dort ihre geome trische Form, wobei die organischen Formen des Rohmaterials sichtbar bleiben. So überformt sie Natur zur Kunst und liefert damit ihren ganz eigenen Beitrag zur Versöhnung von Natur und Kultur. Ihr natürliches Wesen bleibt übrigens auch ihren Corten-Stahl-Arbeiten, die sich im Laufe der Jahre durch ihren natürlichen Alterungsprozess stetig verändern, erhalten. er

Die Schau ist bis 28. Mai zu sehen. Geöffnet dienstags bis samstags 15 bis 19 Uhr, danach nach Vereinbarung, Telefon 06501/12297, <%LINK auto="true" href="http://www.contemporanea.de" text="www.contemporanea.de" class="more"%>

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