Der Menschenfreund mit dem Rauschebart

Prüm · Gleich zweimal wird beim Eifel-Literatur-Festival 2016 Pater Anselm Grün zu Gast sein. Als charismatischer Ratgeber in elementaren Lebensfragen gehört er dort zu den Publikumslieblingen. Zudem ist Grün einer der meistgelesenen Gegenwartsautoren. Seine mehr als 300 Bücher haben sich schon 16 Millionen Mal verkauft.

Der Menschenfreund mit dem Rauschebart
Foto: (g_kultur

Prüm. Als Pater Anselm Grün das Eifel-Literatur-Festival 2014 eröffnete, strömten zu zwei Lesungen insgesamt 10 000 Menschen ins Eventum Wittlich: Besucherrekord. Woher kommt diese Anziehungskraft? TV-Leserin Inge Grundhöfer aus Konz formulierte es damals so: "Er ist ein bescheidener und sehr spiritueller Mann. Seine Bücher berühren mich tief, ich kann zehren, von dem, was er sagt."
Tatsächlich versteht es der Benediktinerpater, genau die Themen anzusprechen, die Menschen bewegen, sei es die Liebe, das Älterwerden oder die Kunst, ein erfülltes Leben zu leben. Was immer er zu Papier bringt oder sagt, überzeugt durch Authentizität. Dem TV hat er einmal im Interview erklärt: "Natürlich schreibe ich die Bücher immer für mich selbst. Ich überprüfe mich dabei: Stimmt es überhaupt, was ich da schreibe, kann ich das selbst so leben?"
Für seine Schriften schöpft er aus genauer Beobachtung, den Erfahrungen, von denen ihm Menschen erzählen, aus dem Glauben und dem eigenen Leben. Das begann 1945 in Junkersdorf, wo Wilhelm Grün als eines von sieben Geschwistern geboren wurde. Seine aus Dahlem in der Eifel stammende Mutter und sein Vater führten dort ein Elektrogeschäft, in dem der Junge schon früh ein kaufmännisches Talent entfaltete. Darin sah er aber keine Berufung, sondern entschied sich, nach dem Abitur am Klosterinternat Münsterschwarzach als Benediktinermönch in die Abtei einzutreten. Als Ordensnamen wählte er den seines theologischen Vorbilds Anselm von Canterbury. Ab 1965 studierte er Theologie und Philosophie. Weil er neue Ansätze in der Spiritualität suchte, beschäftigte er sich später auch mit Psychologie nach C. G. Jung und mit Zen-Meditation.
Nach seiner Promotion 1974 wollte Grün als Seelsorger oder Missionar arbeiten, stattdessen berief man ihn 1977 zum wirtschaftlichen Leiter der Abtei Münsterschwarzach. 36 Jahre übte er dieses Amt aus und führte bis zu seinem Ruhestand im Oktober vor zwei Jahren 300 Mitarbeiter. Parallel dazu folgte er aber auch seiner seelsorgerischen Berufung, als geistlicher Berater, Kursleiter und Autor von Lebenshilfe-Büchern. Über 300 Titel, übersetzt in mehr als 30 Sprachen und in einer Auflage von 16 Millionen Exemplaren, sind es bis heute. Und es werden sicher noch mehr.
Am Donnerstag, 21. April 2016, kommt Pater Anselm Grün mit seinem Buch "Was der Seele gut tut" nach Prüm in die Aula der ehemaligen Hauptschule. Erneut zu Gast ist er dann am 6. Oktober in der Stadthalle Bitburg mit dem Thema "Versäume nicht dein Leben".
Extra

"Was der Seele gut tut" ist eine Sammlung von kleinen Einzeltexten Anselm Grüns zu einer großen Frage, die viele bewegt: Was ist gut und heilsam für meine Seele, was lässt sie aufblühen? Der Pater liefert keine Patentrezepte, sondern Denkanstöße. Er zeigt auf, wie es gelingt, die eigenen Kraftquellen zu erkennen oder durch Träume motivierende Bilder zu finden. Er regt dazu an, jeden Augenblick bewusst wahrzunehmen, Ruhe in der eigenen Mitte zu finden und sich dadurch von der Getriebenheit der Außenwelt frei zu machen. Die je nur eine Seite kurzen Kapitel eignen sich gut als Leitmotive für jeden Tag. Sie haben sowohl psychologischen als auch spirituellen Gehalt, manchmal enthalten sie Anleitungen zu kleinen Übungen. Am Ende der Lektüre bleibt ein klares Bild, auf was es beim Seelenheil wirklich ankommt. ae Anselm Grün: "Was der Seele gut tut", Verlag Herder, 160 Seiten, fünf Euro, gebunden, ISBN 978-3-451-00559-6.Extra

20 Autoren lesen beim Eifel-Literatur-Festival 2016, die ersten 14 Veranstaltungen gibt es von April bis Juli. Der TV stellt die Autoren des Literaturfrühlings und ihre Werke in den nächsten Wochen vor (in unserer Gesamtübersicht ist der Name des jeweiligen Autors blau gefettet). Nele Neuhaus, Freitag, 15. April 2016, 20 Uhr, Stadthalle Bitburg Pater Anselm Grün, "Was der Seele gut tut", Donnerstag, 21. April, 20 Uhr, Aula der ehemaligen Hauptschule in Prüm Dora Heldt, Freitag, 29. April, 20 Uhr, Forum, Daun Felicitas Hoppe, Dienstag, 3. Mai, Haus Beda, 20 Uhr, Bitburg Horst Evers, "Alles außer irdisch", Mittwoch, 11. Mai, 20 Uhr, Aula, Hauptschule Prüm Jan Weiler, "Im Reich der Pubertiere", Freitag, 13. Mai, 20 Uhr, Stadthalle Bitburg Leslie Malton, "Brief an meine Schwester", Freitag, 20. Mai, 20 Uhr, Aula, Hauptschule Prüm Giulia Enders, "Darm mit Charme", Samstag, 21. Mai, 20 Uhr, Stadthalle Bitburg Anne Weber, Dienstag, 24. Mai, 20 Uhr, Haus Beda, Bitburg Manfred Lütz, Donnerstag, 2. Juni, 20 Uhr, Aula der ehemaligen Hauptschule Prüm Ulla Hahn, "Spiel der Zeit", Freitag, 3. Juni, 20 Uhr, Haus Beda, Bitburg Kirsten Boie, Freitag, 3. Juni, 10.30 Uhr, Aula St. Matthias-Gymnasium Gerolstein Friedrich Christian Delius, Freitag, 24. Juni, 20 Uhr, Haus Beda, Bitburg Max Moor, "Als Max noch Dieter war", Freitag, 8. Juli, 20 Uhr, Cusanus-Gymnasium, Wittlich cweb Karten für alle Veranstaltungen des Eifel-Literatur-Festivals 2016 gibt es im TV-Service-Center Trier, unter Telefon 0651/7199-996 und auf <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreund.de/tickets" text="www.volksfreund.de/tickets" class="more"%>

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