Der Ozean als Brücke

Der Atlantik trennt nicht nur die alte von der neuen Welt, er verbindet auch: zum Beispiel Portugal, Angola, die Kapverdischen Inseln und Brasilien. Allen diesen Ländern ist gemeinsam, dass in ihnen Portugiesisch gesprochen wird.

Auf Kuba ist sie geboren, heute lebt sie in Paris: die kapverdische Sängerin Mayra Andrade ist ziemlich international. Foto: Vanessa Filho, Sony Classical

Auf Kuba ist sie geboren, heute lebt sie in Paris: die kapverdische Sängerin Mayra Andrade ist ziemlich international. Foto: Vanessa Filho, Sony Classical

Foto: Daniel John (daj) ("TV-Upload John"

Und weil auch in Luxemburg viele portugiesischsprachige Einwanderer leben, ist dies ein besonders guter Grund, den Blick einmal quer über den Ozean schweifen zu lassen: beim Festival "atlântico", das an fünf Abenden spannende musikalische Entdeckungen verspricht: Gefühlvoll geht es am 11. Oktober los mit den "Cores do Sentimento" des angolanischen Sängers Waldemar Bastos, der lange im portugiesischen Exil gelebt hat. Er verbindet Elemente des Afropop seiner Heimat mit Fado und brasilianischen Einflüssen. Begleitet wird er von Mingo Rangel (Gitarre) und Mick Trovoada (Schlagzeug).António Zambujo, 2006 ausgezeichnet als "bester männlicher Fado-Sänger" ist am 12. Oktober zu Gast. Sein Stil ist beeinflusst vom cante alentejano seiner Heimat, der inzwischen zum immateriellen Weltkulturerbe gehört. Begleitet wird Zambujo von dem Brasilianer Marcello Gonçalvez auf der siebensaitigen Gitarre. Nach Konzerten des portugiesisch-brasilianischen Duos Júlio Resende und Moreno (13. Oktober) und dem Mário Laginha Trio (14. Oktober), das der Saxofonist Julian Argüelles zum Quartett ergänzt, folgt dann am 15. Oktober als krönender Abschluss das Konzert der kapverdischen Sängerin Mayra Andrade, die sich laut FAZ bereits "in die erste Liga der world music" gesungen und gespielt hat. Karten gibt es ab dem 18. August, der Festival-Pass kostet 90 bis 130 Euro.Weitere Festivals

Neben "atlântico" stehen natürlich auch bewährte Festivals im Kalender, etwa das Luxembourg Festival. Da gibt es zum Beispiel Cole Porters Musical Kiss me, Kate zu hören, gespielt vom OPL im Grand Théâtre, eine Produktion des Pariser Théâtre du Chatelet. Wer die Premiere am 15. Oktober wegen Mayra Andrade verpasst hat, kann den Besuch an vier weiteren Terminen nachholen. Alle Termine gibt es auf <%LINK auto="true" href="http://www.luxembourgfestival.lu" text="www.luxembourgfestival.lu" class="more"%>Wild geht es zu beim Festival rainy days unter dem Motto "into the wild". Hier wird beispielsweise das OPL am 2. und 3. Dezember unter Leitung von Ilan Volkov zur Freejazz-Bigband, das Ensemble Recherche lässt am 10. Dezember seine "Wut im Bauch" heraus, und die "London Jazz Composers" bilden am 4. Dezember ein gemeinsames Orchester. Karten gibt es ab dem 3. Oktober.

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