Trier. Auf dem Titel von Jubiläumsalben pflegen sich die Künstler üblicherweise selbst zu verewigen. Wenn das Cover von "Rigs of barley" nicht die fünf Musiker der Rambling Rovers zeigt, sondern ein riesiges, goldenes Getreidefeld, dann ist das kein Zufall. Die sympathische Band stellt auch musikalisch stets die Folk- und Country-Songs, Chansons oder Shantys in den Mittelpunkt - und nicht sich selbst.
Die Interpretationen sind auf angenehme Weise leicht und spielerisch. Keine Kopien von Folk-Größen wie den Dubliners, keine vom Guinness-Dunst geschwängerter Sauflieder, keine vor Sentimentalität triefenden Balladen, keine fingerbrecherischen Instrumental-Kunststücke. Weniger ist mehr, lautet die Devise, und dadurch rückt man der Seele der meist traditionellen Titel manchmal näher auf die Pelle als mit großspurigen Arrangements. Selbst ein Klassiker wie Carrickfergus bekommt da auf einmal die Finesse eines Simon&Garfunkel-Songs.
Instrumentals wie "Calum\'s Road" oder "An Dro Nevez” kommen - trotz Tanzrhythmen - wunderbar entschleunigend daher. Und der "Chant des pelerins", das Lied der Jakobs-Pilger, zeigt, dass sich die Rovers auch außerhalb des englischen Sprachraums auf vertrautem Terrain bewegen.
Gepflegter mehrstimmiger Gesang und souveräne Beherrschung der Instrumente wie Flöte, Geige, Mandoline, Mundharmonika, Akkordeon, Banjo oder Bass sind bei dieser Band ohnehin selbstverständlich.
Und sie liefert mehr, als sie verspricht: Die CD enthält zwar zwölf Tracks, aber durch viele pfiffige Titel-Kombinationen sind unterm Strich 20 Songs zu hören. "Rigs of barley" erfindet den Folk nicht neu - aber das ist auch gar nicht nötig.
Am 7. Dezember stellen die Rambling Rovers ihre CD beim Jahresabschlusskonzert in der Synagoge Schweich vor. Es gibt nur noch wenige Restkarten. DiL
Weitere Informationen und CD-Bestellungen unter www.ramblingrovers.de oder 0651/26414.