Der Spuk ist zu Ende

Trier/Eifel · Beim SommerHeckMeck hat sich in diesem Jahr alles um Spuk und Gespenster gedreht. Die 45 Veranstaltungen wurden dabei sehr unterschiedlich angenommen, in Trier insgesamt besser als in der Eifel. Eindeutiger Festivalknaller war die Eigenproduktion "Das kleine Gespenst". Für 2015 denken die Organisatoren über Änderungen nach.

Trier/Eifel. Mit dem Abschlussfest in den Trierer Kaiserthermen ist am Samstag das vierte regionale Kinder- und Jugendfestival SommerHeckMeck zu Ende gegangen. Die Auslastung der Spielstätten war in diesem Jahr sehr unterschiedlich. Nach dem Tod von Frank Köllges, der sich seit 2003 als Hexe Verstexe in die Herzen des Publikums gespielt hatte, war es das erste Festival ohne seine traditionelle Inszenierung "Ritter Rost".
Die diesjährige Eigenproduktion "Das kleine Gespenst" war dennoch wieder der Festivalknaller und bei allen fünf Aufführungen im Lottoforum auf dem Petrisberg ausverkauft. Als zweiter großer Erfolg lief "Königs Weltreise" mit dem Theater Handgemenge aus Berlin in Weißenseifen. Und auch Ritter Rost war wieder dabei - dieses mal als Kindermusical (siehe Bericht oben).
Andere Veranstaltungen waren keine Publikumsmagneten. Daher ziehen die Veranstalterinnen Eva Gräfin von Westerholt und Teneka Beckers ein "zwiegespaltenes" Fazit.
Enttäuschende Zahlen in der Eifel


In der Eifel sei das Festival weniger gut angenommen worden als gewünscht. Erklärungsversuche: "Wir bräuchten mehr Geld fürs Marketing", und "die dezentrale Form ist schwierig". Darüber müsse nachgedacht werden. An der Qualität der Veranstaltungen habe es nicht gelegen. "Es ist traurig, wir haben sehr gute Qualität, die nicht den gewünschten und verdienten Widerhall findet."
Die Kritik der Veranstalterinnen richtet sich zum Teil an die Schulen und Kindergärten: "Das Angebot, mit Veranstaltungen in die Bildungseinrichtungen hineinzugehen, wurde nicht aufgegriffen." Ein anderes Problem seien die Spielstätten, so Eva Gräfin von Westerholt: "Es ist schwierig, technisch sehr aufwendige Produktionen einzuladen, weil die öffentlichen Spielstätten in der Region nicht dementsprechend eingerichtet sind. Das ist bedauerlich."
Bemerkenswert findet sie im Rückblick, wie groß die Aufmerksamkeit der Kinder während der Stummfilmaufführung in Schwarz-Weiß mit Livemusik in Prüm war. Für Kinder der Medien- und Computergesellschaft eine neue Erfahrung, die sie konzentriert und ausdauernd erlebten.
Fasziniert zeigte sich das Publikum auch angesichts einer anderen Seltenheit: einem Familienkonzert mit zwei Alphörnern und einer Sängerin im ausverkauften Gartensaal in Schloss Malberg. Den Veranstalterinnen bleibt der Zirkus Upsala mit Straßenkindern aus St. Petersburg als besonders beeindruckendes Projekt im Gedächtnis. sys

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