DER TV PRÄSENTIERT: Nass-kalt, aber heiß

LOSHEIM. Matsch und mäßige Temperaturen beim „Abend am See“ im Strandbad Losheim am Freitag. Dennoch schaffte es Mick Hucknall von „Simply Red“ wie kein anderer, die 7500 Menschen mitzureißen. Der TV präsentierte die Veranstaltung.

Dass der diesjährige "Abend am See" kein lauschiger werden sollte, ließ sich bereits beim Einlass am späten Nachmittag vermuten. Dunkle Wolken am Himmel und Matsch so weit das Auge reicht. Doch das Wissen darum, dass in wenigen Stunden "Simply Red", eine der bekanntesten und erfolgreichsten britischen Pop-Bands aller Zeiten, auf der Bühne stehen wird, entschädigt für vieles. Bekanntermaßen gilt: Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Und sich warm zu tanzen, hat noch keinem geschadet. Nur so recht klappen will das bei den etwa 7500 Menschen dann doch nicht. Sowohl Nate James, der derzeit als heißester britischer Soulsänger gehandelt wird, als auch "Mister Gänsehaut" Stefan Gwildis, der mit seiner Band Soul-Klassiker in deutscher Sprache präsentiert, schaffen es lediglich, das Publikum zum Mitwippen zu animieren.Die Begeisterung steigt, als Laith Al-Deen gegen 20.30 Uhr die Bühne übernimmt. Er eröffnet seine Show mit dem Lied "Die Frage wie", die sich wie ein roter Faden durch das weitere Programm zieht. Der Schmusesänger legt nach mit den Charterfolgen "Alles an dir" und "Leb den Tag".

Anwesende Pärchen rücken näher zusammen und wiegen sich mit verliebten Blicken im sanften Takt der Musik. Doch Laith will mehr Bewegung sehen: "Spannt euch erotisch an und lasst die Emotionen raus." Leichter gesagt als getan. Ein wenig mehr Resonanz aus dem Zuschauerraum täte gut. Liegt's am Wetter oder wollen die rund 7500 Menschen sich ihre Energie für jemand anderen aufheben? Sie wollen. Und die Frage "für wen" ist spätestens dann beantwortet, als "er" gegen halb elf auf der Bühne erscheint - Mick Hucknall. "You can have it all", verspricht der Rotschopf von "Simply Red” und schwingt seine Hüften.

Acht Musiker und zwei rassige Background-Sängerinnen auf der Bühne sowie Tausende von Menschen vor der Bühne tun's ihm gleich. Eine bis dato unbekannte Dynamik macht sich breit. Hucknall heizt die Massen an, setzt auf alte Hits wie "Stars", "Fairground" und "Something got me started", die allesamt taugen, um das Publikum in Bewegung zu halten. Zwischendrin wird's kuschlig-romantisch.

Der Pop-Barde aus Großbritannien greift selbst zur Gitarre und stimmt "Holding back the years" an. Doch auch neue Stücke wie "Oh what a girl", das auf seinem nächsten Album "Amplified" erscheinen soll, finden Anklang. Eine Zugabe folgt der nächsten.

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