Der Weg ist noch weit

TRIER. (er) Einigkeit macht Ausstellung: Teilnehmerinnen des rheinland-pfälzischen Mentoring Projekts für Bildende Künstlerinnen stellen sich in der Galerie Palais Walderdorff in Trier vor.

Gemeinsam geht es besser. Darin sind sich die Damen einig. "Manchmal geht einem die Luft aus", gesteht Christine Nicolay aus Greimerath bei Wittlich. "Da ist es unheimlich hilfreich als Künstlerin, in einem Netzwerk zu arbeiten". Kollegin Nicole Peters aus Frücht bei Lahnstein sieht noch anderen Solidaritätsbedarf: "Die Männer haben ihre gewachsenen Seilschaften. Für uns Frauen ist es deshalb umso wichtiger, eigene Beziehungsgeflechte aufzubauen." Auch wenn es an den Kunstakademien mehr weibliche als männliche Studierende gibt, sind im künstlerischen Berufsleben Frauen nach wie vor Exoten. Als Starthilfe für Anfängerinnen hat das Kulturbüro Rheinland-Pfalz daher vor zwei Jahren mit finanzieller Unterstützung des Landes ein Mentoring Projekt für Bildende Künstlerinnen aufgelegt (der TV berichtete). Ihre Erprobungsphase hat die Initiative hinter sich gebracht. "Mit viel Erfolg bei den Künstlerinnen", wie Projektleiterin Julia Malcherek aus Mainz versichert. Was zunächst als Modell aus 16 Beratungstandems gedacht war (Paare aus einer erfahrenen Künstlerin und einer Anfängerin), hat sich längst verselbstständigt. Landesweit haben die Teilnehmerinnen größere Arbeitsgruppen gebildet, die sich bemühen, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. "Man muss die Künstlerinnen aus ihrem regionalen Kontext lösen", sagt die Trierer Künstlerin Lydia Oermann. "Wir sind über Rheinland-Pfalz verstreut", gibt Bildhauerin Nicolay zu bedenken. Bislang geht es bei der gegenseitigen Hilfe vor allem um die Vermittlung von Ausstellungsmöglichkeiten, wie in Trier. "Wir leben von der Kunst", sagt die Malerin Dorette Polnauer aus Zemmer. Ein zentrales Problem, bei dem man sich beraten möchte, sind angemessene Preise. "Immerhin gibt es für Kunst keine Gebührenordnung." Aber auch bei der Herstellung von Katalogen oder Pressearbeit ist gegenseitige Hilfe gefragt. Die "ganz großen Schritte" stehen für Katharina Worring allerdings noch aus. bis 23. April, Öffnungszeiten: Di -Fr 11-13 u. 14-17 Uhr, Sa.,So. 10-13 Uhr, Tel.: 0651/66671

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