Die Baugeschichte des Trierer Theaters - Vom Spatenstich 1961 bis zur Einweihung 1964

Trier · 1959 hatte der damalige Stadtrat den Neubau des Trierer Theaters beschlossen. Der erste Spatenstich erfolgte 1961, ein Jahr später die Grundsteinlegung. Am 27. September 1964 wurde das "Zentrum des Trierer Kulturlebens" eingeweiht. Eine kurze Zeitreise.

Die Baugeschichte des Trierer Theaters - Vom Spatenstich 1961 bis zur Einweihung 1964
Foto: Trierischer Volksfreund/Archiv

Trier. "Ein abbruchreifer, dunkler Klotz", sagen die einen. "Ein kluger 60er-Jahre-Bau, der erhalten werden muss", sagen wiederum andere. Ebenso heftig wie aktuell über das Stadttheater und seine Zukunft diskutiert wird, hatten die Trierer Ende der 50er Jahre über einen Theaterneubau debattiert. Die Stadtratssitzung vom 29. Januar 1959 gilt als denkwürdig: Die Ratsmitglieder hatten beschlossen, "dem Theater als dem Zentrum des Trierer Kulturlebens ein neues Haus zu bauen und damit diese Institution zu sichern". So ist es in einer Ausgabe des Trierischen Volksfreunds zu lesen.
Heftig wurde damals auch diskutiert, wo gebaut werden sollte. Der ursprüngliche Plan, das Theater im Bereich des Palastgartens und in der Nähe der Kaiserthermen zu bauen, musste verworfen werden. Wie so häufig in Trier stieß man während Ausschachtungsarbeiten an der Weberbach auf bedeutende archäologische Funde. Gebaut wurde dann am Augustinerhof. Der erste Spatenstich erfolgte 1961, die Grundsteinlegung 1962. Und im September 1964 wurde das neue Theater eingeweiht.
Funktionaler Bau



Der Bau ist nach seinen Funktionen aufgeteilt: An das Bühnenhaus mit dem Turm und den anschließenden Hinter- und Seitenbühnen schließen sich auf der einen Seite der Montageraum, Werkstätten und Proberäume und auf der anderen Seite Räume für Künstler, Schauspieler, Musiker und Techniker an. Diesem geschlossenen Bauteil ist das Zuschauerhaus mit seiner vieleckigen Form und exakt 622 Sitzplätzen mit Foyer, Wandelgängen und der Eingangshalle zugeordnet.
Gebaut wurde damals nach den Plänen der Architekten Gerhard Graubner aus Hannover und Hans Schneider aus Trier. Obwohl sie nicht die Sieger eines Wettbewerbs waren, hatten sie den Auftrag erhalten. Das Architektenduo ließ seine Gedanken und Erfahrungen in die Planungen einfließen. "Möge dieses Haus einen Geist ausstrahlen, der sich bewusst ist, dass er seine Kraft aus dem Kultischen, dem Ursprung des Theaters schöpft", sollen die beiden Planer unter anderem gesagt haben. Am Augustinerhof war gebaute Philosophie entstanden.

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