Die Befreiung des Steins

Natur und Kunst haben sich in einer sehr sehenswerten Ausstellung im Wittlicher Georg-Meistermann-Museum gefunden. Dort präsentiert Uwe Jonas seine "Steinlandschaften" aus Marmor und Stahl.

 Arbeit von Uwe Jonas. Foto: Galerie

Arbeit von Uwe Jonas. Foto: Galerie

Wittlich. (er) "Der Stein ist die Form" - Ulrich Rückriems berühmter Satz kann fast für ein Manifest der modernen Steinbildhauerei gelten. Auch Uwe Jonas thematisiert das Wesen des Steins, seine Materialeigenschaften, seine Oberflächenbeschaffenheit und seine Strukturen. "Ich brauche die fassbare, fühlbare Qualität des Steins", sagt der Münchner Bildhauer. Der 1966 geborene Künstler geht allerdings über die Sichtbarmachung der steinernen Wesensart hinaus. In seinen Arbeiten aus unpoliertem Marmor auf Stahl befreit er gleichsam den Stein von seiner Erdengebundenheit hin zum abstrakten Bild, zur freien, autonomen Form.

Dabei sind neben Skulpturen vor allem Stein-Collagen und Rasterbilder von großem poetischen Reiz entstanden. Jonas setzt auf die reliefartige Oberfläche des Steins, auf Materialästhetik und auf Leerstellen zwecks Leichtigkeit. Alles in allem ist die Ausstellung eine sehr schöne Schau.

Die reizvollsten Arbeiten sind freilich jene lichten Raster, in denen der Stein gänzlich seine gewichtige steinerne Anmutung verliert und zu schwerelosen Fixpunkten in einer Hülle aus Licht wird. Durchaus schlüssig ist die Blickführung von der scheinbar naturgegebenen Felslandschaft im ersten Raum zur Kunstform Skulptur im letzten Raum.

Bis 26. April, Di -Fr 10-12 Uhr u.14-17 Uhr, Sa 11-17 Uhr, Sonntag, Feiertage 14-17 Uhr, Tel.: 06571-14660, www.wittlich.de

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