Die Gelassenheit eines Magiers

Saarlouis statt San Francisco. Legendär ist eine Freitagnacht im Jahre 1980. In dieser spielten Paco de Lucía, Al Di Meola und John McLaughlin im Warfield Theatre in San Francisco live eines der meistverkauften Jazz-Alben ein.

30 Jahre später schlägt Al Di Meola im Theater am Ring in Saarlouis auf - in einer Dienstagnacht. Im Duett mit Gitarrist Peo Alfonsi schafft er es, das Feuer dieser Nacht wieder zu entfachen. Melancholisch das "Café 1930" von Piazzolla, lyrisch-verspielt der Titel "The Infinite Desire" oder perlend der Klassiker "Misterio": die Wärme des Tangos und die Kraft des Flamencos verschmelzen unter den Fingern des italo-amerikanischen Gitarren-Virtuosen zu einer pulsierenden wie strahlend schönen Metamusik der Gefühle. Auch wenn Al Di Meolas Technik nach wie vor meisterhaft ist, beweisen muss der Saiten-Magier das nicht mehr. Er besitzt die Gelassenheit, seine Musik einfach loszulassen. Eine wahrhaft magische Dienstagnacht in "San Saarlouis". David Zapp

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