Die Grenzen des Wachstums

Trier · Einmal mehr hat die Katholische Akademie Trier eindrücklich gezeigt, dass sie ein Ort ist, der aktiv zur gesellschaftlichen Meinungsbildung beiträgt und wo auf der Grundlage christlicher Werte aktuelle Probleme kontrovers diskutiert werden können.

 Georg Bajor (rechts) spricht mit Akademiedirektor Jürgen Doetsch über sein Gemälde. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Georg Bajor (rechts) spricht mit Akademiedirektor Jürgen Doetsch über sein Gemälde. TV-Foto: Eva-Maria Reuther

Trier. Den Abend zur Eröffnung des Jahresprogramms 2011 hat die Katholische Akademie unter den Titel "Auf dem Weg in eine nachhaltige Energieversorgung", gestellt. Eingeladen war im Robert-Schuman-Haus der angesehene Risikoforscher Ortwin Renn. Der Professor für Umwelt- und Techniksoziologie, der das Institut für Technik- und Sozialwissenschaften an der Universität Stuttgart leitet, rief zu verantwortungsbewusstem Handeln im Umgang mit Energien und natürlichen Ressourcen auf sowie zu mehr Engagement im Kampf um soziale Gerechtigkeit.
Renn erinnerte an die Grenzen des Wachstums. Mit zehn Milliarden Menschen als Erdbevölkerung rechnet der Wissenschaftler bis zum Jahr 2020, die dann - gemessen am heutigen Konsum - nicht länger ausreichend ernährt und mit Energie versorgt werden könnten. "Die Verknappung ist global", mahnte der Risikoforscher. Mehr noch: Eine derart angewachsene Weltbevölkerung werde mit ihren Abfällen die Erde vermüllen und die ökologischen Systeme und Kreisläufe zerstören.
Renn schränkte den inflationär verwendeten Begriff der Globalisierung ein. Globalisiert sei die Welt der Wirtschaft im Bereich der Transportkosten. So sei es für die Kalkulation unerheblich, ob ein Produkt in Deutschland oder China produziert werde. Globalisiert sei auch die Informationsgesellschaft mit ihrer nachrichtlichen Allgegenwart. Keinesfalls globalisiert seien hingegen soziale Gerechtigkeit und die gerechte Verteilung von Ressourcen und Gütern. Solche soziale Schieflage gelte es zu korrigieren und mit gutem Beispiel voranzugehen, etwa im sorgfältigen Umgang mit Energien. Als Beitrag zu Meditation und Reflexion zeigt die Akademie außerdem Gemälde des Trierer Künstlers Georg Bajor.

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