Wann ist eine Frau eine Frau? Welches Frauenbild ist das richtige? Die Protagonistin in dem Stück "Orangehaut" der serbischen Autorin Maja Pelévic, das am Sonntag, 23. Januar, um 20 Uhr im Studio des Theaters Trier Premiere feiert, hechelt dem Schönheitswahn hinterher, beginnt als Partymädchen, heiratet einen Fußballstar, wird alleinerziehende Mutter. Sie wechselt ihre Vorstellungen der Weiblichkeit wie ihre Hemden, versucht jede Rolle anzunehmen. Doch in keiner fühlt sie sich wohl. Bis sie den Spieß umdreht: Sie erklärt das Zeichen des Alterns, der Hässlichkeit, der Vergeblichkeit schlechthin, die verhasste Orangenhaut, zu ihrem Symbol von Weiblichkeit.

Die Welt, in die die Hauptfigur eintauche, sei eine sehr oberflächliche, sagt die Regisseurin Eva-Maria Baumeister, die erstmals für das Theater in Trier arbeitet. Die Protagonistin - sie bleibt wie alle Figuren im Stück namenlos - sei auf der Suche nach ihrem Platz in der Gesellschaft. Sie wolle sich von bestimmten Dingen unabhängig machen und den eigenen Weg gehen.

Verschiedene Textarten

Die besondere Herausforderung bei der Inszenierung des Stücks seien die verschiedenen Textarten, sagt Baumeister, die in den vergangenen Jahren als Regisseurin an Schauspielhaus und Burgtheater Wien, am Staatstheater Mainz, am Schauspielhaus Bochum und am Schauspiel Graz arbeitete. "Für die Monologe, Dialoge und verschiedenen Prosatexte eine Form zu finden, die das Stück nicht plattmacht", habe sie besonders interessiert, sagt die 32-jährige Berlinerin. "Ich habe den Text etwas geändert, um die klischeehaften Bilder im Stück etwas zu entzerren", erklärt Baumeister. "Ansonsten tritt man schnell ins Fettnäpfchen. Dann verliert das Stück an Kraft."

In "Orangenhaut" spielen mit: Antje-Kristina Härle, Sabine Brandauer, Angelika Schmid und Tim Olrik Stöneberg.

Weitere Termine: 29. Januar, 1., 11., 15., 20. und 26. Februar, im Studio des Theaters Trier, jeweils um 20 Uhr.