Die "Kraaniche" sind wieder da

"Wir heißen Kraan und fangen gleich an!" Mit diesen Worten eröffnete Bassist Hellmut Hattler in den 70er Jahren jedes Konzert der Formation "Kraan".

"Wir heißen Kraan und fangen gleich an!" Mit diesen Worten eröffnete Bassist Hellmut Hattler in den 70er Jahren jedes Konzert der Formation "Kraan". Die Band mit ihrer Mixtur aus Jazz und Rock war Kult in dieser Zeit; Stücke wie "Kraan Arabia" oder "Sarahs Ritt durch den Schwarzwald" kannte jeder Fan des Krautrocks, wie die Musik der deutschen Bands damals genannt wurde. Jetzt hat "Kraan" nach langem Schweigen - Hattler widmete sich ausgiebig seinen Solo-Projekten - wieder angefangen: Zunächst mit einem Live-Album zum 30-jährigen Bestehen 2001. Weil‘s auf der Bühne so viel Spaß machte, legen Ingo Bischof (Keyboard), Jan Fride (Schlagzeug), Hellmut Hattler (Bass) und Peter Wolbrandt (Gitarre, Gesang) mit "Through" nun nach zwölf Jahren ein neues Studio-Album vor. Doch schon nach wenigen Takten von "Unser Lied" ist klar: Typisch "Kraan", was dann 50 Minuten lang aus den Boxen kommt. Der altbekannte Jazzrock - Crossover heißt es heute -, aufgefrischt wie eh und je mit einer starken Prise Funk und jeder Menge synthetischer Klangspielereien. Die "Kraaniche" bewegen sich auf sicherem Terrain: Hattlers erdiger Bass prägt neben Wolbrandts Gitarre den Sound ("Slomotion", "Moxx"). Unverkennbar dazu dessen näselnder Gesang ("Run Sonny Run", "Soul Keeper"), Bischofs Soundmalereien an Hammondorgel und Synthesizer sowie Jan Frides treibendes Schlagzeug. Nur wesentlich lockerer, lässiger und einen Schuss poppiger kommt "Kraan 2003" im Vergleich zu vergangenen Zeiten daher. Fazit: "Through" ist für alle "Kraan"-Fans ein Muss und für Freunde des Jazzrock auf jeden Fall hörenswert! Jörg Lehn Kraan: "Through" (Bassball Recordings/edel)

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