Die Kulturwoche – betrachtet von Rainer Nolden Was frau so trägt, was man(n) so isst

Wir knüpfen nahtlos an die Kolumne an, die Sie vor zwei Wochen an dieser Stelle lesen konnten. Und wollen wissen: Sind Sie der Glückspilz, der den Rolls Royce von Elizabeth Taylor bei der New Yorker Auktion ergattern konnte?

 Das bodenlange, mit Strass besetzte rotes Abendkleid, das Marilyn Monroe 1953 in der Filmkomödie „Blondinen bevorzugt“ trug, soll versteigert werden.

Das bodenlange, mit Strass besetzte rotes Abendkleid, das Marilyn Monroe 1953 in der Filmkomödie „Blondinen bevorzugt“ trug, soll versteigert werden.

Foto: dpa/-

Herzlichen Glückwunsch! Vor allem, weil Sie so viel Geld sparen konnten, denn für das Oldtimer-Cabrio vom Typ Silver Cloud II brauchten Sie ja nur 520 000 Dollar, also etwa 460 000 Euro, zu zahlen. Wir hatten ja empfohlen, etwas mehr in die Brieftasche zu stecken; unser Vorschlag belief sich, vielleicht etwas optimistisch gerechnet (oder pessimistisch, je nach Perspektive), auf 35 Millionen Dollar einzupacken. Bleiben Ihnen also noch gut 30 Millionen. Die können Sie jetzt in eine weitere Promi-Auktion auf der anderen  Seite des ­Kontinents auf den Kopf hauen. In Beverly Hills geht’s nämlich weiter mit den Ramschaktionen. Dieses Mal kommt Marilyn Monroes Filmgarderobe unter den Hammer. Die gute Nachricht vorweg: So teuer wie beim Autokauf in New York wird’s auf keinen Fall; die Auktionatoren von „Julien’s Auction“ rechnen pro Stück mit etwa 80 000 Dollar (ohne Berücksichtigung des Promi-Bonusses, versteht sich). Darunter das körperbetonte rote Abendkleid aus „Blondinen bevorzugt“ oder das kleine Schwarze aus „Manche mögen’s heiß“. Für einen Badeanzug aus dem Film „Let‘s Make It Legal“erwarten die Veranstalter immer noch 20 000 Dollar und damit eher viel zu schade, um darin in hiesigem Chlorwasser sportlich-gesunde Runden zu drehen.

Die Auktion soll am 1. und 2. November in Beverly Hills stattfinden. Auch wenn das ein oder andere nostalgische Schnäppchen darunter sein dürfte: Das berühmteste Kleid aus dem Garderobenschrank der blondesten aller Blondinen wird nicht den Besitzer bzw. die Besitzerin wechseln: jenes Gewand, das sie beim Geburtstagsständchen für John F. Kennedy am 19. Mai 1962 trug und das enger war als ihre Haut. Dieses Po-betonte Outfit erzielte 2016 sagenhafte 4,8 Millionen Dollar.

„Tatort“-Kommissare gehören sozusagen zu den Säulenheiligen der Sonntagabendunterhaltung. Jetzt, nach der schrecklich langen und wiederholungsgesättigten Sommerpause, dürfen sie wieder erneut zuschlagen – beziehungsweise jene ermitteln, die bereits zugeschlagen haben. In diesem Zusammenhang wurden die Ermittler des Dresdner „Tatorts“, die am Sonntag ihren ersten neuen Fall in der neuen Spielzeit aufklären („Nemesis“), nach ihren kulinarischen Vorlieben befragt. Während Karin Hanczewski als Kommissarin Karin Gorniak gesteht, einen großen Teil ihrer Gage in Feinschmeckerrestaurants zu tragen („Ich gehe wahnsinnig gern essen, probiere gerne Sterneküche aus und lasse mich von Koch-Serien inspirieren“), gibt sich die Neue im Team, Cornelia Gröschel alias Kommissarin Leonie Winkler, eher bodenständig: „Ich bin kein Feinschmecker und weiß das nicht so zu wertschätzen. Mir reichen ein paar Bratkartoffeln und Salat, ganz schlicht.“ Martin Brambach, der als Peter-Michael Schnabel das Kommissariat leitet, dagegen ist der Appetit auf Fleisch schon lange vergangen  – kein Wunder eigentlich bei dem vielen Blut an den vielen Tatorten. Ansonsten ist er sehr flexibel: „Ich esse gerne sehr gut. Also Gourmetküche. Es kann auch etwas Einfaches sein, aber es muss vegetarisch sein.“ Da kann man für ihn nur hoffen, dass er niemals mit den Kölner Kollegen Ballauf und Schenk ermitteln muss. Die würden ihn nämlich nach jedem aufgeklärten Fall an die Currywurstbude auf die andere Rheinseite gegenüber dem Dom schleppen. no/dpa

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