Die letzte Gelegenheit

TRIER. (mö) Ursprünglich sollte die Tournee, die am Samstag, 22. Oktober, in der Trierer Arena beginnt, eine Jubiläumstournee sein – Heino (66) steht immerhin schon stolze 50 Jahre auf der Bühne. Mittlerweile ist das Jubiläum zum Abschied geworden.

Nicht nur Bundeskanzler nehmen irgendwann den Hut, sondern auch Showstars. "Endgültig Schluss", sagte Heino auf die Frage, ob die Abschiedstournee, die am Samstag, 22. Oktober, 19.30 Uhr, in der Trierer Arena beginnt, wirklich der letzte öffentliche Auftritt des Sängers gewesen ist. Bis zum 19. November tourt der Sänger noch einmal durch Deutschland. Mit dabei sind das "Golden Gate Quartett", das eigens aus Amerika herüberkommt, das ZDF-Fernsehballett und ein hochkarätiges Show-Orchester. Außerdem werden im Trierer Eröffnungs-Special Chöre aus dem Sängerkreis Trier-Stadt gemeinsam mit Heino auf der Arena-Bühne stehen. Heino, bürgerlich Heinz-Georg Kramm, war in der Beatles- und Rolling-Stones-dominierten Musikszene der 1960er-Jahre ein Unikum. Der Anfangserfolg mit der Single "Jenseits des Tales" stieß in der Branche auf einige Distanz. Aber Heino, der 1955 erstmals öffentlich auftrat und seit 1965 von dem Showgeschäft-erfahrenen Karl-Heinz Schwab, Künstlername Ralf Bendix, gemanagt wurde, hat sich mit seiner Musik, seinem Auftreten und seiner wohlklingenden Baritonstimme durchgesetzt. Schwarze Brille, blondes Haar, markige Stimme und ein breites Volkslied-Repertoire von den Liedern der bündischen Jugend aus den 1920er-Jahren bis hin zu Seemanns- und Bergmannsliedern - das entwickelte sich rasch zum Markenzeichen. Und ganz gegen die Markttendenzen der 60er-Jahre hatte der Sänger mit seinem Repertoire anhaltenden Erfolg. Auch daran soll die Tournee erinnern. Ein wenig traurig sei er schon über den Abschied, sagte Heino. Aber er habe sich dazu entschlossen, weil er mehr Zeit für seine Familie haben wolle. Nach dem Herzinfarkt seiner Frau Hannelore im Sommer 2004 sei ihm klar geworden, dass es Wichtigeres gebe als die künstlerische Arbeit. Die Zeit danach? Erst einmal Deutschland kennen lernen - ohne Zeitdruck und Tourneestress. Und dann stehen CD-Produktionen an, dazu gibt es einen langfristigen Vertrag. Vor allem will sich Heino um Erhaltung und Pflege des deutschen Liedguts kümmern. Der Volksmusik-Club, den er in diesem Frühjahr gründete, verzeichne einen lebhaften Zulauf. Und überhaupt: Die Volksmusik solle wieder einem Platz finden - in den Schulen, den Konzert-Arenen und vielleicht auch in den Hitlisten. Karten für das Konzert gibt es in den TV-Pressecentern Trier, Bitburg und Wittlich, unter der TV-Tickethotline 0651/7199-996 und online unter www.intrinet.de/tickets.

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