Die Luft der großen Bühne schnuppern

Trier · Mit dem Schülertheaterfestival bietet das Theater Trier den Schulen der Region an, sich auf großer Bühne und vor Publikum zu präsentieren. Nach dem gestrigen Auftakt mit Grundschülern geht es am Dienstagvormittag mit Aufführungen der weiterführenden Schulen weiter - Zuschauer sind bei freiem Eintritt eingeladen.

 Beim Theaterfestival haben die Kinder der Trierer Matthias-Grundschule das Stück „Frederick“ gezeigt. TV-Foto: Friedemann Vetter/Umfrage: Gabriela Böhm

Beim Theaterfestival haben die Kinder der Trierer Matthias-Grundschule das Stück „Frederick“ gezeigt. TV-Foto: Friedemann Vetter/Umfrage: Gabriela Böhm

Trier. "Das Schülertheaterfestival hat sich etabliert!", sagt Violetta Mohr, die am Theater Trier das Kulturprojekt betreut. Neun Schülergruppen im Alter von sechs bis 20 Jahren sind in diesem Jahr mit dabei - etwa so viele, wie in den vier Vorjahren. Jedes Mal gebe es "Stammkunden" unter den Schulen. Wie beispielsweise die Grundschule Am Eichenhain aus Hasborn mit ihrem gestrigen Auftritt oder das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium und die Berufsbildende Schule Wirtschaft aus Trier am Dienstag. Es gilt, einen Blick hinter die Kulissen zu erhaschen und Bühnenluft zu schnuppern: umziehen und schminken auf der Probebühne im Keller, ein letzter Gang auf die Toilette, der erste Blick auf die noch im Dunklen liegende Bühne, der Gong erklingt... "Ich bin doch ziemlich aufgeregt!", gesteht ein kleines Mädchen flüsternd.Das geht Ute Oehms aus Kelberg, der "Mutter vom König", nicht anders. "Wir sehen uns schon in Hollywood!", sagt sie augenzwinkernd, während die Gruppe hinter der Bühne durch die Gänge hastet, und fügt lobend hinzu: "Ich finde es total klasse, dass die Kinder hier auf der großen Bühne stehen dürfen." Denn genau darum geht es dem Theater: die Kinder in das Haus führen, erste Bühnenerfahrung vermitteln und das regionale Schülertheater stärken. Umso bedauerlicher ist die schwache Besucherresonanz am Montagmorgen. Voller wird es erst, als die Trierer Grundschule St. Matthias zum "Frederick"-Auftritt ihrer Schüler gleich drei Klassen als Publikum mitbringt.Wie schwierig es ist, auf einer großen Bühne und mit Abstand zum Zuschauerraum verständlich zu sprechen, ist nur eine der Erkenntnisse der Akteure und Zuschauer. Der Vorhang fällt, Beifall kommt auf, eine Schlussverbeugung wie bei den Profis - mit ihnen werden die Kinder am Nachmittag auf Tuchfühlung gehen. Denn zum ersten Mal können dank der finanziellen Unterstützung der Trierer Geschäftsleute an den Nachmittagen alle Teilnehmer an Workshops mit Theaterleuten teilnehmen: Sprachübungen, Körper- und Wahrnehmungsübungen, Puppenbau oder Schminken - genau wie die Profis eben. Heute geht das Festival von 9 bis 13 Uhr bei freier Platzwahl im Theater weiter. Zwischen den Aufführungen gibt es Pausen.Video unter www.volksfreund.de/videos"Meine Oma spielt selbst Theater, da sehe ich manchmal zu. Ich würde gerne später selbst Theater spielen." "Ich bin der König vom Märchenland und schon sehr aufgeregt." "Wir haben zwei Monate für die Aufführung geübt. Ich freue mich darauf, sie ist lustig!" "Ich freue mich, dass wir heute im Theater sind. Wenn ich sonst Theater spielen will, spiele ich mit meiner Schwester."

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