Die Orgel kommt aus Ägypten

Eine Kirche ohne eine Orgel ist für uns fast unvorstellbar. Wo aber kommt dieses Instrument und auch sein Name eigentlich her? Der Name Orgel basiert auf dem griechischen Wort "organon" und heißt eigentlich nichts anderes als "Werkzeug".

 In einer römischen Villa in Nennig an der Saar gibt es ein altes Mosaik mit einer Orgel. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

In einer römischen Villa in Nennig an der Saar gibt es ein altes Mosaik mit einer Orgel. TV-Foto: Gerhard W. Kluth

Ungefähr 250 Jahre vor unserer Zeitrechnung wurde es von einem Ägypter namens Ktesibios erfunden. Die Legende sagt, dass dieser Mann der Sohn eines Barbiers (einer Art Friseur) in Alexandria war und zur Unterhaltung der Kundschaft seines Vaters allerlei Dinge erfunden und gebaut hat.

Die von Ktesibios erfundene Orgel hatte noch keine Tasten, wie wir sie kennen. Die Pfeifen standen auf einem Kasten, in dem sich Druckluft befand. Unter jeder Pfeife hatte er einen Schieber mit einem Loch angebracht. Wenn man dieses Loch unter die Pfeife schob, konnte die Luft durchströmen und ein Ton erklang. Die Römer waren von dem Organum ganz begeistert. Es wurde bei ihnen im Zirkus zur Unterhaltung der Zuschauer eingesetzt und reiche Römer stellten sich die Instrumente in ihre Häuser. Wir können vermuten, dass es auch bei den Römern, die in unserer Gegend lebten, Orgeln gegeben hat. In Nennig an der Saar hat man einen Mosaikfußboden gefunden, auf dem ein solches Organum abgebildet ist. Einzug in die Kirche hielt die Orgel in Aachen. Kaiser Karl der Große, der um das Jahr 800 lebte, bekam solch ein Instrument geschenkt und stellte es in seine Kapelle, die wir heute als den Aachener Dom kennen. Gerhard W. Kluth

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