Die Party geht weiter

SAARBURG. "Rockin’ all over the world" heißt einer ihrer großen Hits – und der Titel war und ist Programm. Seit inzwischen 40 Jahren "rocken" die Fünf von "Status Quo" rund um den Globus. Am Mittwoch begeisterten sie in Saarburg 800 Fans in der Stadthalle.

Es scheint schon ein wenig verwunderlich: Da schickt sich Mitte der 60er Jahre eine britische Rock'n'Roll-Band an, mit Musik von der Insel aus die Welt zu erobern, und das, was aus den Lautsprecherboxen ins Publikum dröhnt, besteht im Wesentlichen aus vier bis fünf verschiedenen Akkorden. Dennoch: Der Erfolg von "Status Quo" ließ nicht lange auf sich warten - und hält bis heute an. Umso erstaunlicher ist dieses Phänomen, als sich die Machart der Songs in den vergangenen Jahrzehnten kaum weiterentwickelt hat. Vielleicht ist es die Einfachheit des "Quo"-typischen Boogie-Rock, der, gewürzt mit dem nahezu perfekt harmonierenden Gesang der beiden noch aktiven Gründungsmitglieder Rick Parfitt und Francis Rossi, die Massen nach wie vor begeistert. Wer das Quintett von der Insel live zu hören bekommt, weiß, was ihn oder sie erwartet: schnörkelloser Rock'n'Roll und eine Bühnenshow, die zwar nicht mit donnernden Spezialeffekten gespickt ist, dafür aber mit einer großen Portion Partyspaß aufwartet. Dazu passend auch der Titel der neuesten Scheibe der fünf Alt-Rocker: "The Party ain't over Yet" (Die Party ist noch nicht vorbei). Erst seit wenigen Wochen steht sie in den Läden und inzwischen wohl bei dem einen oder anderen im CD-Regal. Wer "Status Quo" auf der Bühne erleben wollte, hatte dazu am Mittwoch die Gelegenheit. Rund 800 Fans nutzten sie und kamen zum vom Trierischen Volksfreund präsentierten Konzert in die Stadthalle nach Saarburg. "Come on sweet Caroline, you're my sweet Caroline" kannte gemessen an dem, was von den Lippen der hauptsächlich 30- bis 50-Jährigen abzulesen war, wohl jeder. "Oriental”, "Creepin' up” und weitere Hits folgten. Richtig gepunktet haben Parfitt, Rossi und Co. schließlich im letzten Drittel des etwas mehr als eineinhalbstündigen Auftritts - unter anderem mit "Whatever you want", einem nach wie vor "schlagkräftigen" Hit. Rocken, bis die Heide wackelt

Das Publikum wusste, was es wollte: abrocken, bis die Heide wackelt. Bei "Rockin' all over the world" beteiligte sich wohl jeder am Geschehen und der eine oder andere packte seine "mitgebrachte" Luftgitarre aus. Richtige Gitarren packen Rick Parfitt und Francis Rossi Mitte der 60er Jahre aus, um gemeinsam mit den Kollegen aus Rossis Band "Traffic Jam", die später in "Status Quo" umbenannt wird, Musik zu machen. Bis zum eigenen Stil dauert es noch eine Weile. Anfang der 70er Jahre kommt das Album "Pildriver" auf den Markt, auf dem erstmals der auf der Bühne entwickelte, "Quo"-typische Live-Sound in einer Studio-Fassung zu hören ist. Seither hat sich die Truppe zumindest musikalisch nicht viel weiterentwickelt, wenngleich sie inzwischen etwas älter geworden ist. Von der Originalbesetzung sind nur noch Parfitt und Rossi, beide Gitarre und Gesang, übrig. Heute gehören auch John "Rhino" Edwards (Bass, Gesang), Andrew Bown (Keyboards) und Matt Letley (Drums) dazu. Eines haben die alt gedienten, aber auch nach vier Jahrzehnten offenkundig nicht aus der Mode gekommenen Musiker von "Status Quo" in Saarburg bewiesen: Kunstvolle Gitarrenriffs und Schwindel erregende Soli sind nicht nötig, will man das Publikum in Ekstase versetzen. Im Gegenteil, die Einfachheit macht's. Entsprechend dem Titel des neuen Albums gilt wohl auch künftig das Motto: Die Party geht weiter!

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