Für Viggo Mortensen ist der Ruhm ein zweischneidiges Schwert: "Die Fans sehen in mir eher Aragorn als Viggo, womit ich gut leben kann, denn Aragorn steht für eine gute Sache. Für mich, Viggo, bedeutet es jedoch eine Einschränkung des Privatlebens, womit ich in dieser Art nicht gerechnet hätte." Wo immer der groß gewachsene Halbdäne auch hinkommt, scharen sich Anhänger von zwölf bis 42, die still bewundernd auf ein paar weise Worte ihres Idols hoffen. Und Mortensen, dem es widerstrebt unnahbar zu sein, gibt sie ihnen, mal als Gedicht oder Zitat aus einem seiner unzähligen Songs, mal in englisch, dänisch oder spanisch, das er fließend beherrscht, weil er seine halbe Kindheit in Südamerika zugebracht hat. Sogar ein paar Brocken arabisch spricht er, seit er an der Seite von Omar Sharif in der marokkanischen Wüste den Abenteuerfilm "Hidalgo" drehte. Er spielt darin den halbindianischen Cowboy Frank Hopkins, der der Einladung zu einem großen Pferderennen im Orient folgt. Zusammen mit seinem Mustang Hidalgo verbringt er viele Tage und Nächte in der sandigen Einöde, muss sich gegen Vollbluthengste und kulturelle Vorurteile durchsetzen. Wann immer man dem Schauspieler, Poeten und Musiker im echten Leben begegnet, trägt er eine abgewetzte Lederjacke, auf der der Aufnäher der United Nations prangt. So sehr die UN auch in der Vergangenheit Probleme hatte, sei es durch die Stur- und Starrheit oder durch die Manipulation verschiedener Länder geschehen, die die gerechte Sache der UN für ungerechtfertigte Kriege ausnutzte. Die eigentliche Idee der Vereinten Nationen sei eine sehr gute, sinniert Mortensen. Ein Gesamtbild von Viggo Mortensen ergibt sich erst aus allen Künsten, die der Mann beherrscht. Er ist auch bekannt als Maler. Nach eigenem Bekunden ist er allerdings auf seiner Suche nach dem vereinten Ganzen noch nicht am Ziel angekommen.