"Die Seele zu Gott erheben"

Trier · Andreas Schätzle ist Liedermacher, Programmdirektor eines christlichen Radiosenders - und katholischer Priester. Mit seinen beiden Kollegen, Abt Rhabanus Petri und Pater Vianney Meister, gibt er als Trio "Die Priester" am Sonntag, 10. März, 20 Uhr, ein Konzert in der ehemaligen Abteikirche St. Maximin in Trier.

Trier. Was Musik für ihn bedeutet, was er beim Publikum erreichen möchte und warum er in Wien die Heilige Messe mit Saarwein aus Konz feiert, hat Andreas Schätzle unserem Mitarbeiter Daniel John erzählt. Welche Bedeutung hat die Musik für Sie persönlich?Andreas Schätzle: Für mich ist Musik einfach das, was die Seele zu Gott erhebt. Ohne Musik wäre unser Leben leer und traurig, in der Musik können wir alle Emotionen ausdrücken, da beginnt die Seele zu schwingen.Wie sind Sie zum Projekt Die Priester gekommen?Schätzle: Dieses Projekt existiert ja schon seit einigen Jahren in England als "The Priests", das zweite Land war dann Frankreich. Und dann hat jemand gesagt, das wäre doch toll, wenn wir auch im deutschsprachigen Raum drei singende Priester hätten, die auf musikalischem Weg die christliche Botschaft verkündigen.Abtprimas Notker Wolf, der oberste Benediktiner, selbst E-Gitarrist und Querflötist, hat Pater Vianney Meister aus St. Ottilien, der dort erster Kantor ist, empfohlen. Der hat den Abt Rhabanus Petri ins Boot geholt, und dann hat man noch jemanden aus Österreich gesucht. Nach einem Mini-Casting war klar, dass ich stimmlich gut zu den zwei anderen Priestern passe.Was war denn Ihre erste Reaktion auf das Angebot?Schätzle: Meine erste Reaktion war eine freudige Erwartung, was da wohl kommen wird. Ich bin ja selbst Songwriter, schreibe seit vielen Jahren eigene Lieder und gebe kleine Konzerte. Außerdem habe ich mich mit meinem Bischof, Kardinal Schönborn, beraten, der mir grünes Licht für dieses Projekt gegeben hat. Die beiden anderen Kollegen habe ich übrigens zum allerersten Mal beim ersten Aufnahmetag im Studio in München getroffen.Und das hat gleich gut harmoniert?Schätzle: Ja, wir sind vom Typ her ziemlich unterschiedlich, aber gerade deshalb bilden wir einen harmonischen Dreiklang. Auch die Musik lebt ja auch von unterschiedlichen Farben und Temperamenten. Wir ergänzen uns sehr gut.Wie wurden die Lieder für die aktuelle CD ausgewählt?Schätzle: Wir haben uns an einem Tag getroffen, haben verschiedene Vorschläge eingebracht und das gemeinsam erarbeitet. Es ist auch ein Lied von mir dabei: "Licht des Himmels" - das habe ich für meinen Neffen vor 16 Jahren zur Taufe geschrieben.Sie stammen aus der Diözese Trier. Haben Sie heute noch Kontakt in die Region?Schätzle: Aufgewachsen bin ich in Saarbrücken, aber ich war auch öfters in Trier. Unser Winzer, bei dem wir in der Familie unseren Wein bezogen haben, ist aus Konz-Krettnach. Ich feiere heute noch die Heilige Messe hier in Wien mit dem Wein vom Euchariusberg. Es war auch meine Anregung, dass wir in Trier spielen - ich freue mich sehr und werde auch meine Familie einladen, von Saarbrücken herzukommen.Wollen Sie mit Ihrer Musik beim Publikum etwas erreichen?Schätzle: Unser Anliegen ist es, die Menschen mit der christlichen Freude zu erreichen - und das weniger auf dogmatische als auf emotionale Weise. Wir wollen einen musikalischen Raum öffnen, wo es zu einer Begegnung mit Gott kommen kann. Was dann im Einzelnen geschieht, das überlassen wir gerne Ihm, weil Er der Schöpfer ist, der so viele kreative Möglichkeiten hat. Die Begegnung mit Gott ist ja ein wahres Ereignis der Liebe, eine Begegnung von Herz zu Herz, und das kommt in der Musik zum Ausdruck. dajKarten: TV-Service-Center Trier und an der Abendkasse.

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