Die "Troyen" in Trier

Im Mai haben sie in Morbach gespielt, ein Mitglied - Thomas D - lebt in der Eifel, und am 22. November geben sie ein Konzert in Trier, das vom Trierischen Volksfreund präsentiert wird: die Fantastischen Vier. Im Interview blickt Michi Beck auf seine Karriere zurück und verrät, warum sie vielleicht auch mit 65 noch rappen werden.

 Vier Schwaben, die auszogen, den Rap nach Deutschland zu bringen: Michi Beck, Smudo, And.Ypsilon und Thomas D. (von links). Foto: Management

Vier Schwaben, die auszogen, den Rap nach Deutschland zu bringen: Michi Beck, Smudo, And.Ypsilon und Thomas D. (von links). Foto: Management

Trier. (bec) Vor 18 Jahren haben sie den Sprechgesang nach Deutschland gebracht, "Die da" war ihr erster großer Hit. Älter sind die Fantastischen Vier geworden, ein bisschen poppiger und - glaubt man den Bandmitgliedern - auch ein bisschen weiser. Am Donnerstag, 22. November, kommen sie nach Trier. Unser Redaktionsmitglied Rebecca Schaal hat mit einem Viertel der "Vier", Michi Beck, gesprochen.

Seit der Single "Troy" gibt es hier in Trier auffällig viele Autos mit dem Kennzeichen "TR-OY". Ehrt Sie das?Michi Beck: Ja klar, auf jeden Fall. Mir hat sogar jemand das Schild TR OY-444 zugeschickt. Bis ich umgezogen bin, hing das neben meinem Computer.

Die Fantastischen Vier sind die Vorreiter des deutschen Hip-Hop. Mittlerweile gehören Rapper wie Sido oder Bushido auch zu dieser Sparte. Können Sie sich damit noch identifizieren?Beck: Wir sehen uns nicht in der gleichen Sparte wie Sido oder Bushido. Wir haben Hip-Hop als Basis, aber wir sehen uns auch als Pop-Band. Sido und Bushido bedienen schon eher dieses klassische Hip-Hop-Genre, und sie sind auf jeden Fall der Spiegel ihrer Zeit. Wir haben am Anfang auch derbe Zoten gerissen, aber auf einem ganz anderen Level. Zwischen den beiden muss man aber unterscheiden. Bei Sido ist da immer noch ein zwinkerndes Auge dabei, ein bisschen Selbstironie. Mit Bushido können wir nicht so viel anfangen. Der nimmt sich für unseren Geschmack ein bisschen zu ernst.

Wenn Sie heute auf Tour gehen, empfinden Sie das als anstrengender als vor 15 Jahren?Beck: Es ist auf jeden Fall anstrengender, alleine deshalb, weil ich nicht mehr in Hotels herumliege, sondern wegen meiner kleinen Tochter und meiner Frau nach Hause nach Berlin fliege. Es ist einfach mehr Verantwortung dazu gekommen. Es ist nicht mehr einfach nur im Bus sitzen und kiffen und ein bisschen Musik machen.

Wenn Sie noch mal 20 wären und am Anfang Ihrer Karriere stünden. Würden Sie irgend etwas anders machen?Beck: Das ist eine ganz gemeine Frage. Man hat schon die Erfahrung gemacht, dass man sich bei manchen Sachen gesagt hat: ,Das würde ich jetzt nicht mehr so machen'. Wir wären aber nicht, wer wir heute sind, wenn wir nicht die komischen wie auch die richtigen Entscheidungen so gelebt hätten, wie wir sie gelebt haben. Das hat uns zu einer Band mit Profil, mit Ecken und Kanten gemacht.

Haben Sie sich - vielleicht auch nur zum Spaß - schon mal darüber Gedanken gemacht, wie es sein wird, wenn die Fantastischen Vier aufhören? Gibt es dann doch noch mal ein Comeback? Das ist ja momentan ziemlich in.Beck: Ich bin überhaupt kein Freund von Comebacks. Wenn wir die Ansage machen, dass wir jetzt aufhören, dann hören wir auf. Aber zwischen 1995 und 1999 gab es uns zwei Jahre lang als Band aktiv nicht, und irgendwer hat dann wieder die Initiative ergriffen. Genauso zwischen 1999 und 2004. Da es keine Reglements gibt für diese Band, kann es schon sein, dass es uns auf diese Weise noch lange geben wird. Vielleicht werden wir noch mit 65 als Opis in irgendwelchen Kellern auftreten.

Warum sollten Menschen, die Sie in Morbach gesehen haben, trotzdem noch mal nach Trier kommen? Beck: Mittlerweile sind wir spielerisch weiter und haben eine Bühne dabei, die sich gewaschen hat. Es wird optisch ein ziemliches Spektakel. Wir spielen länger und ganz andere Stücke. Natürlich hauptsächlich die Songs von "Fornika", aber es wird auch einen Streifzug durch die Geschichte der Fantastischen Vier geben.

Die Fantastischen Vier treten am Donnerstag, 22. November, in der Arena Trier auf. Einlass ist um 19 Uhr, das Konzert beginnt um 20 Uhr.

Karten gibt es ab 36,50 Euro in den TV-Presse-Centern Trier, Bitburg und Wittlich, unter der TV-Tickethotline 0651/7199-996 sowie unter www.volksfreund.de/tickets.

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