Theater Die Wut der Underdogs

Trier · So war die Theater-Premiere von „Furor“ in Trier: Paul Hess inszeniert das Drama um Wutbürger und die Macht der gezückten Handys in der Europäischen Kunstakademie.

Jerome (Raphael Christoph Grosch) bedroht Heiko Braubach (Michael Hiller) mit einem Messer.

Jerome (Raphael Christoph Grosch) bedroht Heiko Braubach (Michael Hiller) mit einem Messer.

Foto: Theater Trier/Marco Picuch/Marco Picuch

Wer die Filme von Alfred Hitchcock kennt, weiß, was ein „McGuffin“ ist: ein Objekt oder eine Person, die eine Handlung auslösen, ohne nennenswert in dieselbe einzugreifen oder überhaupt in Erscheinung zu treten. Ein solcher McGuffin ist Enno, der halbwüchsige Sohn von Nele Siebold, der von Heiko Braubach, einem Lokalpolitiker mit Ambitionen auf das Oberbürgermeisteramt, zum Krüppel gefahren wurde. Das irritierend-schillernde Spiel setzt ein mit Braubachs Besuch bei der Mutter des Opfers, um sich zu entschuldigen und Unterstützung anzubieten. Und damit beginnt ein Kammerspiel, das die Zuschauer in der Europäischen Kunstakademie in einen Strudel widerstreitender Gefühle hineinzieht.