Digitale Revolution: Die Visionen des Steve Jobs

Cupertino · Vom Apple 2 bis zum iPad: Immer wieder prägen der Visionär und sein Unternehmen Standards, nach denen sich der Markt ausrichtet. Auch eine Zwangspause Mitte der 80er bringt Steve Jobs nicht vom Kurs ab.

Start: Apple bringt nach der Gründung 1976 als erstes Unternehmen den Apple II mit farbiger Grafik heraus und schafft damit den Durchbruch. Der 1983 gestartete Computer Apple Lisa führt die bis heute übliche Bedienung von Programmen mit einem Menü und in einem Fenster ein - zwei Jahre vor Windows. 1984 präsentiert Steve Jobs den Apple Macintosh, der zum ersten kommerziell erfolgreichen Computer mit grafischer Benutzeroberfläche wird.
Abschied: Der Apple-Verwaltungsrat und John Sculley drängen Jobs 1985 in einem internen Machtkampf aus dem Unternehmen. Mit anderen Apple-Abtrünnigen gründet Jobs die Firma NeXT Computer. Vom Star-Wars-Vater George Lucas kauft Jobs für zehn Millionen Dollar das auf Animationsfilme spezialisierte Studio The Graphics Group. Daraus entsteht das Animationsstudio Pixar (Toy Story, Findet Nemo, bis heute zwölf Oscars).
Rückkehr: 1996 kauft Apple NeXT für 400 Millionen Dollar. Jobs kommt in beratender Funktion zurück zum Apple-Konzern, der am Rand des finanziellen Abgrunds steht, führt ihn wieder in die Gewinnzone und wird 2000 dauerhaft Konzernchef - für ein Jahresgehalt von einem Dollar, was dem mehrfachen Millionär nicht besonders weh tut. 2006 verkauft er Pixar an Disney und wird zum Milliardär.
Revolution: Sein Dreierpack macht ihn unsterblich. 2001, 2007 und 2010 präsentiert Steve Jobs den iPod, das iPhone und das iPad. Alle drei Geräte erschaffen einen neuen Markt und prägen diesen. Nach mehreren erfolglosen Anläufen galten Tablet-Computer als Sackgasse, bis Apple und Jobs mit dem iPad kamen. Das Gerät machte die Tablets auf einen Schlag zum Massengeschäft. Wie beim Smartphone bemühen sich zahlreiche weitere Hersteller, an den Erfolg anzuknüpfen, und entwickeln eigene Tablet-Computer, doch das iPad dominiert weiter den Markt. Mit dem MacBook Air, einem extrem dünnen Notebook im Aluminium-Gehäuse, versucht Apple zudem seit 2008 zu bestimmen, wie ein mobiler Computer der Zukunft aussehen soll. Das Gerät hat unter anderem kein optisches Laufwerk mehr.
Privates: Steve Jobs war seit 1991 mit Laurene Powell verheiratet und hatte mit ihr drei Kinder. Eine weitere Tochter stammt aus einer früheren Beziehung. Seit Jahren kämpfte er gegen eine seltene Krebserkrankung. 2004 wurde ein Tumor an der Bauchspeicheldrüse entfernt, 2009 folgte eine Lebertransplantation. Ab 2009 galt Tim Cook als Chef von Apple, Jobs tauchte nur noch sporadisch auf. Im August 2011 zog er sich, bereits deutlich von der Krankheit gezeichnet, offiziell zurück. Er starb in Palo Alto/Kalifornien. jp

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