Dirigent Harnoncourt 86-jährig gestorben

Wien · Der österreichische Dirigent Nikolaus Harnoncourt (Foto: dpa) ist am Samstag im Alter von 86 Jahren gestorben, wie die Familie des weltbekannten Musikers am Sonntag bekanntgab. Harnoncourt hatte sich erst vor wenigen Monaten aus dem Konzertleben zurückgezogen.

Der Cellist war einer der Pioniere der historischen Aufführungspraxis für Alte Musik. Als Gastdirigent zahlreicher Spitzenensembles zählte er zu den weltweit angesehensten Orchesterleitern. So dirigierte er wiederholt das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker.
Der gebürtige Berliner und Spross eines luxemburgisch-lothringischen Adelsgeschlechtes studierte Cello in Wien und wurde 1952 bei den dortigen Symphonikern aufgenommen. Kurz darauf gründete er mit seiner Frau und Orchesterkollegen den Concentus Musicus Wien. Das Ensemble verschrieb sich einer Aufführungspraxis, die auf Originalinstrumenten dem ursprünglichen Klang von Renaissance- und Barockmusik so nahe wie möglich kommen wollte.
Gegen heftigen Widerstand des etablierten Musikbetriebs sorgte Harnoncourt für eine Blüte des werkgetreuen Musizierens. Zu seinen Favoriten zählen Mozart und Haydn. Seit 1985 gibt es in Graz die "Styriarte", Harnoncourt gewidmete Klassik-Festspiele, die rasch großes Ansehen gewannen. KNA

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