Distelmeyer in Trier: Spannende Begegnung jenseits von Blumfeld

Pop-Poet im Exhaus: Sänger und Gitarrist Jochen Distelmeyer, 16 Jahre lang der Kopf von "Blumfeld", stellt am 10. November im Exhaus Trier sein Solo-Album "Heavy" vor.

Trier. (AF) In deutschen Pop-Texten über Gefühle schreiben? Über Liebe, Schmerz, Verlust? Das ist heikel. Der Grat zum Schlager ist schmal. Was vielleicht daran liegt, dass bei manchem Hörer der Kitsch-Detektor zu sensibel eingestellt ist.

Jochen Distelmeyer schreibt gern über Gefühle. Unpeinlich, nachdenklich, ohne Phrasen. Er wird dafür seit "Blumfeld"-Zeiten geliebt. Das heißt auch: umgarnt vom Feuilleton, verehrt von den Fans. In Internet-Foren werden die Texte analysiert und die Musik erörtert. "Ich freue mich darüber. Aber in die Foren schaue ich nicht rein", räumt Distelmeyer im TV-Gespräch freimütig ein. Er bevorzugt den direkten Kontakt: "Angenehmer ist es, nach den Konzerten mit den Leuten zu reden."

Distelmeyer war bereits mit "Blumfeld" in Trier. Er erinnert sich an "schöne Auftritte und das anschließende Kickern". Aber diesmal ist einiges anders. "Blumfeld" ist Vergangenheit. Im September kam Distelmeyers Solo-Debüt "Heavy" heraus. Nun steht die erste Tour an. "Ich bin gespannt auf die Begegnungen und darauf, wie sich der Abend entwickelt", sagt Distelmeyer. "Das hängt auch von den Leuten ab." Bei der Songauswahl werden sich die Abende unterscheiden, "ein Grundstock bleibt aber gleich". Es werde etwas aus allen Schaffensphasen zu hören geben, mit einem Schwerpunkt auf dem Solo-Album. Auch da spielen Gefühlsverarbeitungen eine Rolle. Die fragwürdige Kategorie "Kitsch" ist Distelmeyer aber fremd: "Was ich fühle, ist kein Kitsch."

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