Doppelte Talente

MERZIG. (sg) Seit einigen Jahren zeigt das Museum Schloss Fellenberg Kunst im Doppelpack. Die jüngste Ausstellung ist Pablo Picasso und Jean Cocteau gewidmet.

Als Picasso nach Merzig kam, brachte er auch seinen Künstlerfreund Jean Cocteau mit, um sich dort im Museum Schloss Fellenberg in Gestalt seiner Grafik zu zeigen. Dort hat das Museum nun zusammen mit Kohlpharma Merzig eine Ausstellung samt Mammut-Begleitprogramm für Kinder und Erwachsene ausgerichtet, die noch einmal diese beiden Genies des letzten Jahrhunderts feiert.Damit setzt das Museum seine Reihe "Doppeltalente" fort, wozu man sich mit Zeichnungen, Druckgrafik und Keramik der Jahre 1905 bis 1975 aus der Grafischen Sammlung der Galerie der Stadt Esslingen, einer Privatsammlung aus dem Rheinland sowie der Sammlung Hall eindeckte.Vorzugsweise sind es bei Cocteau Arbeiten der 50er und bei Picasso eher der 30er Jahre. Demjenigen, der Picassos Schaffen kennt, vermag die Schau nichts Neues zu zeigen. Hier wird kulinarisch in der Motiv-Welt Picassos zwischen Frauen, Faunen, Maler und Modellen sowie Stierkämpfern geschwelgt. Das nennt sich dann kokett "Cherchez la femme", obschon es nicht nur um Frauen geht.So wie Jean Cocteau, der sich stets für alle Künste zuständig sah, aufgrund seiner Homosexualität nur vordergründig auf ein "Cherchez l‘homme" festzulegen wäre, wie es die Ausstellung tut. Männer, Frauen, Liebende taten es ihm in seinen Zeichnungen an. Es ist natürlich kein Geheimnis, dass Picasso der weitaus bessere Maler war. Dagegen steht Cocteaus bisweilen fester, fast verkrampft scheinender Strich.Wie auch immer, erotisch geht es stets zu,und Spaß macht es auch. Um die Begegnung mit Picasso und Cocteau zu feiern, gibt es bis 26. Oktober die Ferien-Filmtage mit Filmen von Cocteau oder über das Leben Picassos.Die Ausstellung ist bis 11. Januar zu sehen; Öffnungszeiten: di. - fr. von 14 bis 18 Uhr, sa. u. so. von 14 bis 18 Uhr. Infos: Tel: (06861) 793030.

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