Dudelsack und flinke Füße

TRIER. Mit Live-Musik und Stepptanz begeisterte die Show "Magic of Ireland" die Zuschauer in der Europahalle. Viel Applaus gab es für eine Tanznummer, in der die Stadtgarde Trier mitwirkte, und für den Gastauftritt des schnellsten Stepptänzers der Welt, James Devine.

Die spärliche Beleuchtung und schweren dunklen Samtvorhänge der Bühne weckten nicht unbedingt Assoziationen mit der grünen Insel. Doch mit den ersten Tönen, die die im Hintergrund platzierte vierköpfige Band ihren Instrumenten entlockte, zog ein Hauch irischer Frische ein. Jedenfalls, nachdem die Tonregie zu einem erträglichen Lautstärke-Maß zwischen Übersteuerung und Unhörbarkeit gefunden hatte. Leider begleiteten Tonprobleme weiterhin die Show. Geschichten um das Leben und die Liebe

Dennoch gelang es den Musikern, mit melodischen Folk-Traditionals, temperamentvollen Jigs und jeder Menge Spielfreude ihr Publikum mitzureißen. Und nicht nur das. October Browne, Susy Kaylor, Patrick O`Goreman und Daniel McDonald vermittelten Authentizität, denn sie spielten ihre Stücke auf traditionellen Instrumenten: Harfe, Irischer Dudelsack, Tin-Whistle, Fiddle, Bodhran, Gitarre und Querflöte. Die Instrumentalisten glänzten in wechselnden Besetzungen und mit Gesang. Begeistert aufgenommen wurden die Soli, allen voran die des Dudelsack-Spielers Patrick O`Goreman. Der junge Choreograf Michael O`Goreman, Bruder des Dudelsackvirtuosen, hatte für seine Tanztruppe aus sieben Frauen und drei Männern Stepptanz-Nummern erarbeitet, die modern übersetzte Elemente aus dem Volkstanz integrierten. Flink wirbelten die Tänzer über die Bühne. In Reihen- und Reigen-Konstellationen, wechselnden Kostümen und Besetzungen tanzten sie Szenen und Geschichten um die Liebe und zeigten ausgelassene Lebensfreude bei irischen Festen. Dann folgte die erste Überraschung des Abends. Die Bühne füllte sich mit in glänzendes Blau gehüllten jungen Tänzerinnen der Stadtgarde Trier, die ihr Können zeigen durften. Als Bonbon gab es ein Geburtstagsständchen von October Browne für eine der jungen "Trierisch Tänzers", die 16-jährige Manuela. Die zweite Überraschung folgte gegen Schluss mit dem Auftritt des schnellsten Stepptänzers der Welt, James Devine, bekannt als Solist aus mehr als 500 Live-Shows, unter anderem mit Michael Flatleys "Lord of the Dance". Der Blick auf seine Füße verursachte Schwindel, bizarrer Kontrast zu dem in scheinbarer Ruhe über die Bühne gleitenden Körper. Devine würzte sein Solo mit Humor, gestaltete seine Bewegungen bewusst tollpatschig oder karikierte Breakdance. Das Publikum honorierte es mit Jubel.

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