DURCHGEBLÄTTERT

Jacques Berndorf ist fremdgegangen: Statt der Eifel hat er sich noch mal Berlin zugewendet und einen Eins-A-Agenten-Thriller geschrieben. Karl Müller hat zwar einen langweiligen Namen, dafür einen um so interessanteren Job.

Er ist der beste Mann beim Bundesnachrichtendienst (BND). Spezialgebiet: arabische Welt. Sein Kontaktmann Achmed ist gegen die Regeln zum Freund geworden. Doch plötzlich läuft er aus dem Ruder. Zusammen mit russischen Terroristen baut er eine Bombe aus radioaktivem Material und zündet sie mitten in Berlin. Müller versteht die Welt nicht mehr. Während seine Ehe zerbricht und sein Vater im Sterben liegt, versucht er, Achmed in Berlin zu finden, um zu retten was noch zu retten ist. 15 Monate hat Jacques Berndorf für diesen Krimi beim BND recherchiert. Entstanden ist eine packende Geschichte, die mit ihrer Authentizität besticht. Zugleich entwirft er ein Schreckensszenario, das vielleicht schon morgen Wirklichkeit ist. Es ist auch die Geschichte eines Mannes, der einsamer nicht sein kann. Denn Müller ist zwar Profi in seinem Beruf, in seinem Privatleben geht es für ihn nur bergab. Und wenn Müller wütend wird, knacken Kiefer, rollen Köpfe und fliegen Kugeln. Mit schussfester Weste stellt die Lektüre von "Ein guter Mann" jedoch keine Gefahr dar. (sn) "Ein guter Mann", Jacques Berndorf, Heyne Verlag, 18,90 Euro, 415 Seiten.

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