Hiphop, Elektro, Rock e-Lake Festival: Paul Van Dyk, 1986zig oder 257er - Willkommen bei der größten Gratis-Openair-Party in der Region (Fotos/Videos)

Echternach · Wenn der Echternacher See zum riesigen Openair-Festivalgelände wird, wenn sich internationale Stars der Musikszene die Klinke in die Hand geben und wenn Tausende Musikfans zusammen feiern, dann ist e-Lake-Zeit. Wie der erste Tag war und was in den kommenden beiden Tagen völlig kostenlos geboten wird.

e-Lake-Festival: Die schönsten Fotos vom Samstag​
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e-Lake festival | Freitag

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Foto: Schwarz Sebastian

„Ey, kann ich Euch mal hören. Können wir das mal zusammen singen?“ Die Orsons fragen das e-Lake-Publikum und alle so: „Sie feiern dich. Du bist ein Ventilator.“ Die Bühne schmiegt sich mit den fetten Beats der Hiphopper aus Deutschland in ein natürliches Amphitheater am Echternacher See ein. Bunte Lichtblitze erhellen den sternenklaren Nachthimmel.

Dass heut Sternschnuppennacht ist, tritt in den Hintergrund, denn hier darf endlich wieder gefeiert werden. Tausende glücklich lachende Gesichter, tausende gelöst tanzende Besucher. Dann sind alle Fans körperlich gefordert. Der Wunsch der Orsons: Alle sollen irgendetwas in die Luft halten und schwenken. Pullis, Schuhe, Hüte, Taschen fliegen über den Köpfen rund. Der Song „Ventilator“ der Rapper Tua, Kaas, Maeckes und Bartek wurde schon für eine Jägermeister-Werbung verwendet.

Echternach: e-Lake-Festival , der Freitag mit 1986zig und 257er
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e-Lake festival | Freitag

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Die Fans bilden einen Kreis vor der Bühne, machen halt den Ventilator, logisch. Rapper Maeckes: „Ihr wundervollen Menschen. Hattet ihr einen schönen Tag?“ Totale Zustimmung aus der Masse. Dann singt die eine Seite der Zuschauer im Chor: „Alles am Arsch.“. „Ist das neue Normal“ - kommt von der anderen Seite zurück. Die Fans toben.

Fotos: e-Lake-Festival in Echternach: Impressionen Freitag​
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e-Lake-Festival in Echternach: Impressionen Freitag

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Foto: Mandy Radics

Perfektes Festival-Wetter zur 25. Jubiläumsausgabe des e-Lake

Und was sagen die Veranstalter? „Der erste Tag läuft perfekt. Seit 27 Jahren warten wir wettertechnisch auf so ein perfektes Wochenende. Wir sind extrem zufrieden“, sagt Frank Rippinger, Gründungsmitglied und Organisator beim e-Lake. Dafür gab es direkt am Freitag eine unschöne Nachricht: „Die Antilopengang, einer der Hauptacts, musste wegen Krankheit alle Konzerte absagen, ganz kurzfristig. Da kann man nichts machen.“ Egal, allein am Freitag feiern 10.000 Zuschauer Hiphop-Acts wie 257er oder 1986zig. Auf der zweiten Bühne gibt es Brass und rockige Gitarrensolos vom Feinsten.

Thuy Quach, 29, aus Trier, ist schon zum 3. Mal beim e-Lake. Sie ist mit dem Shuttlebus von Trier aus hergekommen. „Fünf Euro, da kann man nichts sagen. Es gibt zwei Zeiten, um zurückzufahren, einmal 1.30 Uhr und dann um 3.30 Uhr. Super.“ Alles fühle sich beim e-Lake wie vor Corona an. „Ich freu mich am meisten auf 1986.“ Kein Wunder. Die Stimmung beim Konzert ist mega. Die Fans kreischen bei jedem Song und singen mit. Hiphop und eingehende, gefühlvolle Songs. Minimalistisch steht Einzelkämpfer 1986zig auf der Bühne, die ganz schwarz ist, nur das Logo des Sängers prangt auf der Rückwand. Ohne sichtbare Mimik, ohne Gesicht beeindruckt er. Sein Kennzeichen, die schwarze Sturmmaske. Egal, die Fans lieben ihn.

Mike Nedelko, 31, kommt aus Kanada, wohnt aber in Luxemburg. „Ich bin zum ersten Mal hier heute und finde es cool. Ich wusste nicht, was mich erwartet. Am meisten hab ich heut Bock auf ‚Mutiny on the Bounty‘.“ Die Rockband ist insofern außergewöhnlich, als dass sie ihr komplettes Konzert ohne Gesang performt. Doch das Publikum geht mit und lässt sich von rein instrumentaler Rockmusik mit fetten Gitarrensolos berauschen.

Shuttlebusse auch von Trier aus zum Echternacher See

Hier wird auch die musikalische Vielfalt des e-Lake sichtbar. Natürlich steht das „e“ für Elektronische Beats. Darauf können sich die Besucher vor allem am Samstag freuen. Headliner ist dann die DJ-Größe Paul Van Dyk und weitere Acts wie Simon Patterson oder Will Atkinson. Ansonsten geht es querbeet zu beim Festival: Brass, Songwriter, Pop, Hiphop, Rock – alles dabei.

Sam Becker, 26, ist schon zum 5. Mal da. „Beim ersten Mal war ich ganz aufgeregt. Da war ich 16“, sagt er lachend. Wie gern er zum e-Lake kommt? „Von 10 Punkten gebe ich 11.“ Das sagt alles. „Am meisten freu ich mich auf 257er. Die sind außergewöhnlich und ziehen die Leute mit.“ Und die 257er brennen ganz einfach die Bühne ab. Da kommt sogar „die Feuerwehr“ auf die Bühne und löscht das Publikum mit ordentlich aus Pistolen und Rohren rausgeschossenem Wasser, Dampf und Konfetti. Aber wie umschreibt man die gut gelaunten Chaosjungs? Nehmen wir doch die Beschreibung von der E-Lake-Webseite: „Die 257ers sind das musikalische Pendant zu Philipp Amthor: asozial im Herzen, bildschön und unbedingt meme-tauglich. Die Rap-Kombo aus Essen-Kupferdreh hat den Deutschen ordentlich „Holz“ gebracht. „Ich und mein Holz, ich und mein Holz, Holzi, Holzi, Holz“, kennen vor allem Ballermann-Fans. Mike und Shneezin machen so viel Spaß, dass das nur im Herumspringen und Tanzen enden kann.

Nicht nur Elektro, sondern Rock, Hiphop, Folk, Reggae und Pop

Und wie ist das, nach zwei Jahren Pause für die Veranstalter, die das kostenlose Festival ehrenamtlich stemmen? „Das sind aufgewühlte Gefühle. Es war hart, das alles wieder auf die Beine zu stellen. Zwei Jahre sind eine lange Zeit. Wir haben Kontakte verloren, wussten nicht, wie das Publikum reagiert“, weiß Frank Rippinger. Doch es hat funktioniert, schon am Freitag haben 10.000 Menschen am See mitgefeiert. Als Paul Van Dyk angefragt wurde, hat er direkt zur 25. Jubiläumsausgabe zugesagt. Er macht am Samstag den Schluss- und Hauptact von 1 bis 3 Uhr. Am Sonntag geht es querbeet weiter mit Reggae, Chill- und luxemburgischer Folk-Pop-Musik bis hin zum Diskoabend. Rippinger: „Am Sonntag ist auch Familientag, da kommen Fans, die vor 15 Jahren schon dabei waren, mit ihren Kindern und feiern mit.“ Warum die Leute kommen sollten? „Das Festival ist gratis!“

 Mit 25.000 Besuchern ist das e-Lake Festival das wohl größte kostenlose Openair Festival mit internationalen Musikgrößen der Region. Thuy Quach, 29, aus Trier, ist schon zum 3. Mal beim e-Lake. Mike Nedelko, 31, kommt aus Kanada, wohnt aber in Luxemburg.

Mit 25.000 Besuchern ist das e-Lake Festival das wohl größte kostenlose Openair Festival mit internationalen Musikgrößen der Region. Thuy Quach, 29, aus Trier, ist schon zum 3. Mal beim e-Lake. Mike Nedelko, 31, kommt aus Kanada, wohnt aber in Luxemburg.

Foto: Mandy Radics

Und last but not least, geht ein großes Danke von Rippinger raus an die Ehrenamtlichen. 270 Leute arbeiten hinter den Kulissen mit, damit das Festival reibungslos läuft. Und die nächste Edition steht schon in den Startlöchern.

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