Echternach startet durch

Noch vor wenigen Jahren sah es so aus, als ginge das Festival Echternach nach drei erfolgreichen Jahrzehnten im Wirbel um die Philharmonie unter. Doch mit neuen Konzepten, neuen Köpfen und dem neuen Konzertsaal Trifolion hat man seinen Platz neu erobert. Das zeigt auch das Programm 2009.

Echternach. Der nicht ganz risikolose "Relaunch" im Jahr 2008 scheint aufgegangen zu sein. Die Berufung des renommierten Komponisten Alexander Müllenbach zum "Klassik-Chef" und die Einführung eines neuen Jazz-Zyklus', für den Jazz-Guru Gast Waltzing verantwortlich zeichnet, hat das Festival an der Sauer wieder positiv ins Gespräch gebracht.

Das Klassik-Programm im Mai und Juni bringt profilierte, oft rare Programme nach Echternach, zeigt aber auch keine Berührungsängste mit populären Themen. Als Publikumsmagnet dürfte sich der Geiger David Garrett erweisen, in der Szene ob seiner optischen Qualitäten als "David Beckham der Violine" apostrophiert.

Wie es mit den musikalischen Fähigkeiten aussieht, zeigt am 1. Juni sein von der Pianistin Milana Chernyaska begleitetes Konzert mit Brahms, Grieg und Franck im Trifolion. Den Festival-Auftakt liefert am 7. Mai das faszinierende, außergewöhnliche Requiem von Fauré, bei dem die Regensburger Domspatzen und der Kinderchor der Brüsseler Oper auf das Orchestre de Lorraine aus Metz treffen. Ergänzt wird der Abend im Trifolion durch eine Uraufführung von Thierry Blondeau.

Klavierkonzerte von Henri Sigfridsson (23. Mai, Peter- und Paul-Kirche) und Arcadi Volodos (29. Mai, Trifolion) bringen Weltstars hautnah ans Publikum, ebenso wie Jordi Savalls Gastspiel mit seinem Hesperion-Ensemble am 30. Mai.

Bach zu Pfingsten servieren die "Musiciens" und Manfred Mays Trierer Kammerchor am 31. Mai (Trifolion), am 5. Juni gibt das Florestan Trio seine Visitenkarte in "Peter und Paul" ab, und tags drauf interpretiert das Sinfonie-Orchester Taipeh mit der Pianistin Anny Hwang amerikanische Komponisten wie Copland und Barber.

Die Solistes Euopéens kommen am 19. Juni mit ihrem scheidenden Dirigenten Jack Martin Händler, und am 27. Juni dirigiert der große Philippe Herreweghe die flämische Philharmonie mit Brahms und Bruckner (Trifolion).

Für Dirigenten-Legende Michael Gielen und das OPL macht man am 12. Juni einen Bruckner- und Mahler-Abstecher in die Philharmonie.

Das Jazz-Festival von Juli bis September startet am 3. Juli mit einem Knaller: George Benson spielt in der Philharmonie. Es folgen drei Bigband-Leckerbissen mit Solisten wie dem Saxofonisten Paquito d'Rivera (16. September), der Sängerin Cecile Verny (17. September) und dem begnadeten Trompeter Kenny Wheeler (24. September, alle im Trifolion). Als Edel-Zugabe lädt Echternach jeweils anschließend noch zu einem hochkarätigen "Chill out"-Konzert mit Luxemburger Größen wie Sascha Ley, Ernie Hammes oder Paul Wiltgen.

Infos zu allen 30 Konzerten: www.echternachfestival.lu

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