"Eifel-Apokalypse": Geschichte mit Geschichten

Zell · Es ist eine typische Familie jener Zeit, die in der Eifel an der luxemburgischen Grenze die Jahre 1935 bis 1947 erlebt und deren Schicksal Paul Colljung in seinem Roman lebendig werden lässt.

(eg) Pitt, der Familienvater, Kriegsinvalide des Ersten Weltkriegs, bessert seine kleine Rente durch alle möglichen Arbeiten auf und schafft es, mit seiner Frau Anna fünf Kinder großzuziehen.

Eingebettet in die Dorfgemeinschaft erlebt die Familie den Aufstieg Hitlers, die Kriegsvorbereitungen im Grenzland, den Überfall auf die Nachbarn und den Krieg, der mit dem Untergang des Nationalsozialismus endet.

Erzählt wird die Familiengeschichte von einem Zeitzeugen, der vieles selbst erlebt oder doch von anderen glaubwürdig erfahren hat. Dadurch erhält der Roman seine Authentizität. "Es ist auch ein Buch wider das Vergessen", sagt der 1931 in Bollendorf (Verbandsgemeinde Irrel) geborene Autor über sein inzwischen viertes Buch. "Was alles wurde der Eifelheimat angetan, was alles haben die Menschen ertragen und erlitten?"

Colljung versieht die Geschichte mit Geschichten, und gerade das macht den besonderen Reiz des Romans aus. Der Leser erfährt etwas über die Zeit, aber auch über den Kriegszeugen Pitt und die Menschen, die mit ihm den Zweiten Weltkrieg in der Eifel erlebten.

Paul Colljung: Eifel-Apokalypse 1935 - 1947, 584 Seiten, Rhein-Mosel-Verlag, ISBN 978-3898010436

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